Formel 1: Ex-Skandal-Sponsor kauft sich englischen Traditionsclub
Der englische Kult-Club Reading hat offenbar bald einen neuen Eigentümer: William Storey, mit Rich Energy einst in der Formel 1 aktiv, will den Verein kaufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der frühere Formel-1-Skandalsponsor William Storey steht vor einer Fussballclub-Übernahme.
- Der Rich-Energy-Boss will den englischen Traditionsclub Reading übernehmen.
- Aktuell stehen die Royals auf dem drittletzten Platz der drittklassigen League One.
Fans der Formel 1 denken wohl mit einer Mischung aus Belustigung und Ernüchterung an William Storey zurück: Der Engländer stieg 2019 mit seinem Energy-Drink-Unternehmen als Titelsponsor beim US-Team Haas ein. Doch nach nicht einmal einer Saison verabschiedete sich «Rich Energy» schon wieder aus der Formel 1.
Die Trennung verkündete der Sponsor damals in einem Twitter-Statement. Seither gab es Gerüchte über ein geplantes Comeback in der Königsklasse, aus denen allerdings nie etwas Konkretes entstand. Seit dem Aus in der Formel 1 war man unter anderem in der britischen Tourenwagen-Meisterschaft und der nationalen Superbike-Serie aktiv.
Zudem war Rich Energy auch als Sponsor des Premier-League-Clubs West Ham tätig. Parallel dazu bemühte sich Konzern-Chef Storey aber stets um ein grösseres Investment im Fussball. Sowohl bei Sunderland als auch bei Coventry blitzte der Exzentriker mit seinen Angeboten aber ab.
Krisen-Club Reading ist auf Rich-Energy-Geld angewiesen
Nun hat er offenbar doch noch einen Club gefunden, dem die vergangenen Fehltritte des Energy-Drink-Konzerns egal sind: Nach englischen Medienberichten soll Storey den Traditionsclub Reading übernehmen. Der Kult-Club, der zuletzt 2013 in der Premier League spielte, stieg im Vorjahr in die drittklassige League One ab.
Auch finanziell ist es um die Royals nicht gut bestellt: Rund 55 Millionen Franken sollen die Verbindlichkeiten betragen, die Storey bei einer Übernahme begleichen müsste. Zudem soll er auch versprochen haben, in den Kader von Reading zu investieren. Nach dem Abstieg in der Vorsaison liegen die Royals aktuell auf dem drittletzten Platz.
Zudem wurden dem Club wegen der anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten bereits vier Punkte abgezogen. Der Grund für die Strafe waren verspätete oder nicht eingetroffene Zahlungen von Spielergehältern. Zudem läuft gegen Noch-Eigentümer Yongge Dai eine Untersuchung der Football League.