Djokovic

Novak Djokovic über Doping-Fälle: «Kein gutes Bild!»

Christoph Böhlen
Christoph Böhlen

Australien,

Nach Nick Kyrgios äussert sich auch Novak Djokovic kritisch über die Doping-Fälle in der Tennis-Szene. Er stösst sich vor allem an der ungleichen Behandlung.

Nick Kyrgios Djokovic
Nick Kyrgios und Novak Djokovic spielen gemeinsam Doppel. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Djokovic glaubt nicht, dass Jannik Sinner absichtlich unerlaubte Substanzen genommen hat.
  • Er kritisiert das System und die Tatsache, dass nicht alle Fälle gleich behandelt würden.

Die Tennis-Welt hat ein aufregendes Jahr hinter sich. Nicht nur der Rücktritt von Legende Rafael Nadal sorgt für Aufregung. Sondern auch der Doping-Wirbel um Jannik Sinner und Iga Swiatek. Die Weltnummer 1 und 2 wurden 2024 beide positiv getestet.

Sinner Swiatek
Wie Jannik Sinner wurde auch Iga Swiatek positiv getestet. - keystone

Einer, der mit klaren Worten auffällt, ist Nick Kyrgios. Der Australier sagt: «Die Integrität unseres Sports ist furchtbar. Einige versuchen, das unter den Teppich zu kehren. Das ist ekelhaft und wirft ein schreckliches Licht auf unseren Sport.»

Djokovic kritisiert ungleiche Behandlung

Unterstützt wird Kyrgios jetzt von Novak Djokovic (37). Der Serbe spielt in Brisbane an der Seite des 29-Jährigen im Doppel – und fordert mehr Transparenz.

Nick Kyrgios Djokovic
Nick Kyrgios und Novak Djokovic kritisieren den Umgang mit den Dopingfällen im Tennis. - keystone

«Nick hat viel über den gesamten Dopingfall von Jannik gesprochen. Und er hat recht, was die Transparenz und die Inkonsistenz der Protokolle angeht. Vor allem im Vergleich zwischen den verschiedenen Fällen», so Djokovic.

Was der Rekord-Grand-Slam-Champion meint: Sinners Fall wurde erst in der Woche vor den US Open bekannt. Ganze fünf Monate nach den positiven Tests. Der Fall war sogar bereits abgeschlossen, ohne, dass es die Öffentlichkeit mitbekam.

Jannik Sinner
Der Doping-Fall um Jannik Sinner sorgt für hitzige Diskussionen. - keystone

Djokovic: «Wir haben viele Spieler gesehen, die suspendiert wurden, weil sie sich nicht einmal einem Dopingtest unterzogen haben. Oder ihren Aufenthaltsort nicht mitteilten. Einige Spieler mit niedrigerem Platz in der Weltrangliste warten seit über einem Jahr auf die Lösung ihrer Fälle.»

Verstehst du die Kritik von Djokovic und Kyrgios?

Djokovic: «Wir wurden fünf Monate im Dunkeln gelassen»

Dabei gehe es ihm nicht um den «Fall Sinner» oder darum, ob die Substanz absichtlich eingenommen wurde. «Ich kenne Jannik seit seiner Kindheit», erklärt der Serbe. «Er scheint nicht der Typ zu sein, der so etwas tun würde.»

Aber: «Wie die meisten anderen Spieler war ich frustriert, dass wir fünf Monate lang im Dunkeln gelassen wurden. Das ist kein gutes Bild für unseren Sport.»

Nick Kyrgios Djokovic
Nick Kyrgios freut sich über die Aussagen von Djokovic, den er den «Grössten aller Zeiten» nennt. - x.com/nickkyrgios

Nick Kyrgios zeigt sich erfreut über die Rückendeckung seines Kollegen. Auf «X» schreibt er: «Der GOAT hat gesprochen!»

Mit dem «Grössten aller Zeiten» stand Kyrgios übrigens am Montag im Doppel im Einsatz: In Brisbane gewinnt das Duo gegen Erler/Mies in drei Sätzen 6:4, 6:7 und 10:8. Am Dienstag treffen Djokovic/Kyrgios im Achtelfinal auf Mektic/Venus.

Kommentare

User #6223 (nicht angemeldet)

Ja ist doch klar, wenn es die Top Spielern betrifft hat der Verband kein Interessen daran das es publik wird. Man schmpkt sich lieber damit das es die kleinen wahren welche überführt wurden weil die Therapeuten ihr Hönde nicht gewaschen haben, so ein Schwachsinn.

User #4571 (nicht angemeldet)

Mr. Doping meldet sich zu Wort.

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