Novak Djokovic über Doping-Fälle: «Kein gutes Bild!»
Nach Nick Kyrgios äussert sich auch Novak Djokovic kritisch über die Doping-Fälle in der Tennis-Szene. Er stösst sich vor allem an der ungleichen Behandlung.
Das Wichtigste in Kürze
- Djokovic glaubt nicht, dass Jannik Sinner absichtlich unerlaubte Substanzen genommen hat.
- Er kritisiert das System und die Tatsache, dass nicht alle Fälle gleich behandelt würden.
Die Tennis-Welt hat ein aufregendes Jahr hinter sich. Nicht nur der Rücktritt von Legende Rafael Nadal sorgt für Aufregung. Sondern auch der Doping-Wirbel um Jannik Sinner und Iga Swiatek. Die Weltnummer 1 und 2 wurden 2024 beide positiv getestet.
Einer, der mit klaren Worten auffällt, ist Nick Kyrgios. Der Australier sagt: «Die Integrität unseres Sports ist furchtbar. Einige versuchen, das unter den Teppich zu kehren. Das ist ekelhaft und wirft ein schreckliches Licht auf unseren Sport.»
Djokovic kritisiert ungleiche Behandlung
Unterstützt wird Kyrgios jetzt von Novak Djokovic (37). Der Serbe spielt in Brisbane an der Seite des 29-Jährigen im Doppel – und fordert mehr Transparenz.
«Nick hat viel über den gesamten Dopingfall von Jannik gesprochen. Und er hat recht, was die Transparenz und die Inkonsistenz der Protokolle angeht. Vor allem im Vergleich zwischen den verschiedenen Fällen», so Djokovic.
Was der Rekord-Grand-Slam-Champion meint: Sinners Fall wurde erst in der Woche vor den US Open bekannt. Ganze fünf Monate nach den positiven Tests. Der Fall war sogar bereits abgeschlossen, ohne, dass es die Öffentlichkeit mitbekam.
Djokovic: «Wir haben viele Spieler gesehen, die suspendiert wurden, weil sie sich nicht einmal einem Dopingtest unterzogen haben. Oder ihren Aufenthaltsort nicht mitteilten. Einige Spieler mit niedrigerem Platz in der Weltrangliste warten seit über einem Jahr auf die Lösung ihrer Fälle.»
Djokovic: «Wir wurden fünf Monate im Dunkeln gelassen»
Dabei gehe es ihm nicht um den «Fall Sinner» oder darum, ob die Substanz absichtlich eingenommen wurde. «Ich kenne Jannik seit seiner Kindheit», erklärt der Serbe. «Er scheint nicht der Typ zu sein, der so etwas tun würde.»
Aber: «Wie die meisten anderen Spieler war ich frustriert, dass wir fünf Monate lang im Dunkeln gelassen wurden. Das ist kein gutes Bild für unseren Sport.»
Nick Kyrgios zeigt sich erfreut über die Rückendeckung seines Kollegen. Auf «X» schreibt er: «Der GOAT hat gesprochen!»
Mit dem «Grössten aller Zeiten» stand Kyrgios übrigens am Montag im Doppel im Einsatz: In Brisbane gewinnt das Duo gegen Erler/Mies in drei Sätzen 6:4, 6:7 und 10:8. Am Dienstag treffen Djokovic/Kyrgios im Achtelfinal auf Mektic/Venus.