Schokolade: Welches Tier frisst Schoggi?
Süsse Schokolade kommt auch bei vielen Tieren gut an. Das Problematische daran: Die meisten Tiere vertragen die Inhaltsstoffe nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Inhaltsstoff Theobromin kann für viele Haustiere tödlich sein.
- Wildtiere wie Füchse und Marder machen sich gerne über Schoggi her.
Schokolade ist die beliebteste Nascherei der Schweizer Bevölkerung. Knapp elf Kilogramm verzehrt jeder erwachsene Einwohner des Landes im Jahr, wie Zahlen des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zeigen.
Allerdings landet die Schoggi nicht nur in menschlichen Mägen: Auch Haus- und Wildtiere bekommen immer wieder etwas ab. Leider kann das gefährlich werden. Laut Tierorganisation PETA ist der Verzehr von Schokolade sowohl für Hunde als auch für Katzen schädlich.
Gefahrenquelle Theobromin
Besonders gefährlich ist das in der Kakaobohne enthaltene Theobromin. Dieser Nährstoff hat eine vergleichbare Wirkung wie das vom Kaffee bekannte Koffein: Er regt Herz und Gefässe an, putscht auf und macht wach. Für Menschen ist die in Schokolade enthaltene Menge Theobromin nicht gefährlich, doch bei kleineren Haustieren sieht das anders aus.
Hunde sind dabei besonders gefährdet: Sie machen sich einerseits selbst gerne über Schokolade und anderes Naschzeug her. Andererseits werden sie von wohlmeinenden, aber unwissenden Besitzerinnen und Besitzern mit ungesunden Dingen gefüttert. Katzen sind in dieser Hinsicht eher vornehm, zurückhaltend.
Vor allem kleine Hunde sind gefährdet
Eine Theobrominvergiftung macht sich beim Hund mit Erbrechen, Durchfall, Zittern und ähnlichen Symptomen bemerkbar. Diese beruhen darauf, dass Theobromin die Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin, den sogenannten Stresshormonen anregt. Die Überdosis ähnelt dann der menschlichen Reaktion auf zu viel Kaffee.
Grosse Hunde stecken den Konsum von einigen Stücken Schokolade besser weg als kleine Hunde. Die giftige Dosis liegt bei 200 Milligramm pro Kilogramm Gewicht. So kann ein einziger Schoggiriegel für einen winzigen Chihuahua schon tödlich sein. Dunkle Schokolade enthält übrigens mehr Theobromin als Milchschokolade.
Wildtiere als Allesfresser
Ab und zu machen Wildtiere Schlagzeilen, weil sie sich über Schokolade hermachen. Ein bekanntes Beispiel ist der Fuchs, der sich dem menschlichen Leben besonders gut angepasst hat.
Er ist ein Allesfresser, der auch schon mal Schokolade aus den Abfallsäcken der Menschen plündert. Er sollte allerdings nicht ermutigt werden – denn wenn er mit Schoggi gefüttert wird, kommt er immer wieder zurück.
Ein ähnlicher, häufig gesehener Gast ist der Marder. Dieses Raubtier ist eigentlich ein Fleischfresser, doch wie der Fuchs hat er sich dem Menschen in der Stadt angepasst. Er ist berüchtigt für die Schäden, die er unter anderem in Autos anrichtet, in denen er Leitungen anknabbert. Gelangt er in ein Haus, macht er auch vor Lebensmitteln nicht halt.
Schokolade: Grösse schützt nicht vor Vergiftungen
Natürlich hängt die Wirkung der Schokolade von der verzehrten Menge ab. Ein Fuchs, der einen Schokoriegel aus dem Abfall stiehlt und verzehrt, kann diesen in der Regel noch verdauen. Würde er mehrere Tafeln Schoggi futtern, käme es auch bei ihm zu einer Vergiftung.
Einen besonders extremen Fall gab es im US-amerikanischen Bundesstaat New Hampshire: Dort hatte ein Jäger sagenhafte 45 Kilogramm Schokolade und zuckrige Donuts als Köder ausgelegt. Mit diesen wollte er einen Bären vor die Flinte locken.
Stattdessen gelang es ihm, mit seinem Köder gleich zwei erwachsene und zwei junge Bären zu töten: Eine Nekropsie ergab, dass die Tiere an einer Theobrominvergiftung gestorben waren, nachdem sie die riesige Menge Schoggi vernascht hatten.