US-Wahlen: Trump und Biden glauben beide, gewonnen zu haben
Die Wahlurnen sind geschlossen. Noch fehlen die Ergebnisse aus sechs Bundesstaaten. Alle News zu den US-Wahlen im Ticker.
Das Wichtigste in Kürze
- In den USA steht noch immer kein Wahlsieger fest.
- Donald Trump und Joe Biden haben sich beide zum Sieger erklärt.
- Inzwischen braucht Biden zum Sieg nur noch einen Bundesstaat.
- Im Nau.ch-Ticker finden Sie die wichtigsten Ergebnisse und Ereignisse rund um die Wahl.
20.29: Für Donald Trump wird es eng: Verliert er Pennsylvania an Biden, hat der Demokrat 273 Wahlleute auf seiner Seite – um zu gewinnen, braucht er 270.
In Pennsylvania kann nach Auskunft der zuständigen Behörde bis Donnerstagabend (Ortszeit) mit einem Ergebnis der Präsidentschaftswahl gerechnet werden. Zurzeit seien rund 550'000 Stimmzettel noch nicht ausgezählt, sagte Staatssekretärin Kathy Boockvar dem TV-Sender CNN.
Auf die Frage, ob bis zum Ende des Tages (Freitagmorgen MEZ) ein Gewinner in Pennsylvania bekanntgegeben werden könnte, antwortete sie: «Ja, das könnten wir definitiv.»
Die meisten der noch ausstehenden Stimmen kommen nach Angaben der Staatssekretärin aus städtischen Gebieten, allein 100'000 aus dem Grossraum der Millionenstadt Philadelphia, die als Hochburg der Demokratischen Partei gilt. Bei einem Auszählungsstand von 92 Prozent lag der republikanische Präsident Donald Trump mit 50,2 Prozent der Stimmen knapp vor dem demokratischen Herausforderer Joe Biden mit 48,5 Prozent.
19.36: Trumps Tweets werden immer aggressiver – im Angesicht einer möglichen Wahlniederlage hat er auf Twitter Schimpftiraden und unbelegte Anschuldigungen veröffentlicht. «Stoppt den Betrug!», wetterte der US-Präsident am Donnerstag in Grossbuchstaben.
Trump hatte über sein meistgenutztes soziales Netzwerk auch verlangt, die Auszählungen zu stoppen. Hintergrund ist, dass Biden in mehreren möglicherweise entscheidenden Staaten den knappen Vorsprung von Trump einzuholen droht und damit kurz vor dem Gewinn der historischen Wahl steht.
19.16: Das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump reicht nach der Wahl nun definitv auch eine Klage im Bundesstaat Nevada ein. Der Trump-Vertraute und frühere US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, sagte am Donnerstag in Las Vegas, derzeit würden «illegale» Stimmzettel gezählt. Dies sei «inakzeptabel».
Der frühere Generalstaatsanwalt von Nevada, der Republikaner Adam Laxalt, sagte, es gebe Berichte über zahlreiche «Unregelmässigkeiten». So seien Stimmzettel im Namen von Toten abgegeben worden.
18.46: Zwei Tage nach der Präsidentenwahl in den USA hat der Demokrat Joe Biden sehr gute Chancen auf einen Wahlsieg. Die Wahrscheinlichkeit, dass der republikanische Amtsinhaber Donald Trump noch gewinnt, wurde dagegen deutlich geringer. In den noch nicht entschiedenen Bundesstaaten Arizona, Alaska, Pennsylvania, North Carolina, Georgia und Nevada zählten Wahlhelfer weiter Stimmen aus.
Ausser in Alaska zeichnete sich in den anderen Staaten ein sehr knapper Ausgang ab. Angesichts der für die USA ungewöhnlich langen Hängepartie nach der Abstimmung vom Dienstag kam es in mehreren Städten zu teils gewaltsamen Protesten.
Ein Sieg in nur noch einem Staat würde Biden inzwischen reichen, sich die nötige Mehrheit von 270 Stimmen der Wahlleute zu sichern. Trump würde eine Mehrheit in allen fünf noch offenen Staaten benötigen - falls sich in Arizona das bisherige Ergebnis für Biden bestätigen sollte.
18:03: Zwei Tage nach der US-Wahl sind sowohl Präsident Donald Trump als auch sein Herausforderer Joe Biden nach Angaben ihrer Wahlkampfmanager siegessicher. «Unsere Daten zeigen, dass Joe Biden der nächste Präsident der Vereinigten Staaten sein wird», sagte die Wahlkampfmanagerin des Demokraten, Jen O'Malley Dillon, am Donnerstag.
Bill Stepien, der Wahlkampfmanager des republikanischen Amtsinhabers, sagte, Trump stehe gut da und werde die Wahl gewinnen. «Donald Trump ist am Leben, und es geht ihm gut», sagte er.
Biden liegt beim Rennen um die mindestens 270 Wahlleute aus den Bundesstaaten, die für einen Sieg notwendig sind, derzeit deutlich vorne.
Währenddessen stellt sich Trump gegen die Aussagen der US-Wahlverantwortlichen und behauptet, es gebe «reichlich Beweise» für Wahlbetrug. Auf Twitter schrieb Trump am Donnerstag, dass sein Team wegen Wahlfälschung und Wahlbetrug auf staatlicher Ebene rechtliche Schritte in denjenigen Staaten einleiten werde, die sein Herausforderer Joe Biden «für sich beansprucht» habe. Twitter versah Trumps Tweet mit einem Warnhinweis.
17.45: Bei der Stimmauszählung der US-Präsidentenwahl im extrem engen Rennen im Bundesstaat Georgia haben die Behörden Ruhe angemahnt. Noch stünden etwa 60'000 Stimmen aus, die das Präsidentschaftsrennen für Präsident Donald Trump oder Herausforderer Joe Biden beeinflussen könnten.
«Ich denke, wir sind uns alle einig, dass eine genaue und faire Zählung viel wichtiger ist als eine schnelle Zählung», sagte Gabriel Sterling, ein Mitarbeiter des Staatssekretärs in Georgia, am Donnerstag. Sterling wollte sich nicht darauf festlegen, wann Endergebnisse vorliegen.
17.22: Das Team von Donald Trump hat Zugang zu der Stimmenauszählung in Pennsylvania erhalten. An einer Pressekonferenz erklärte Kampagnen-Anwältin Pam Bondi, den Zugang durch einen Gerichtsbeschluss per «sofort» erhalten zu haben.
Das Team will das Gebäude nun betreten und den Stimmenzählvorgang beobachten. Währenddessen tweetete Donald Trump: «Grosser juristischer Sieg in Pennsylvania!»
16.46: Die Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa haben bei der US-Wahl bisher keine Unregelmässigkeiten festgestellt.
Man habe «keinerlei Hinweise auf systemische Probleme finden können» und eine «ausserordentlich professionelle Handhabung der Flut von Briefwahlstimmen erlebt», sagte der Leiter der OSZE-Mission, Michael Georg Link, der «Stuttgarter Zeitung». Und weiter: «Trumps Manipulationsvorwürfe sind haltlos.»
16.10: Auf Twitter behauptet Donald Trump, dass Stimmen, die nach dem Wahltag eintreffen, nicht gezählt würden. In gewissen Staaten sind Briefwahl-Stimmen allerdings noch länger gültig. In Pennsylvania beispielsweise werden alle Briefwahlunterlagen gezählt, die bis zu drei Tage später ankommen. Dabei wird der Poststempel berücksichtigt.
15.19: Jetzt ist auch Trump zurück auf Twitter. In Grossbuchstaben fordert er: «Hört mit dem Auszählen auf!» In mehreren Bundesstaaten, in denen sich knappe Ergebnisse abzeichnen, wurden noch Stimmen gezählt.
Darunter waren Pennsylvania, Georgia, North Carolina, Arizona und Nevada. Verbleibende und rechtmässig abgegebene Stimmen nicht mehr auszuzählen, würde gegen geltendes Recht verstossen. Trump hatte bereits in der Wahlnacht von massivem Betrug gesprochen, ohne Beweise anzuführen.
Zudem erklärte er sich vorzeitig zum Sieger. Im Zwischenstand lag sein demokratischer Herausforderer Joe Biden am Donnerstag vorn. Nach den Berechnungen von US-Medien hat der ehemalige Vizepräsident aus den Bundesstaaten mindestens 253 Wahlleute-Stimme sicher. Zum Sieg erforderlich sind 270 Stimmen.
Trumps Wahlkampfteam kündigte an, in Wisconsin eine Neuauszählung der Stimmen zu beantragen. In Michigan reichten sie eine Klage ein, um die Auszählung zu stoppen. Genauso in Pennsylvania. Georgia folgte am Abend. Am Donnerstag (Ortszeit) sollte es auch noch eine «grosse Ankündigung» für das weitere Vorgehen im westlichen Nevada geben.
14.40: Joe Biden meldet sich erstmals seit Stunden wieder auf Twitter zu Wort. Der demokratische Präsidentschaftskandidat postet ein Video mit der Beschreibung «Jede Stimme muss gezählt werden».
Währenddessen hat der sonst besonders aktive Twitter-Nutzer Trump seit 13 Stunden nichts mehr gepostet.
13.35: Seit mehreren Stunden heisst es Warten: In sechs Bundesstaaten werden die Stimmen immer noch ausgezählt. Wegen der Corona-Pandemie wählten Millionen von US-Amerikanern brieflich. Zu diesem Schritt haben vor allem die Demokraten aufgerufen.
Dies führt nun aber auch zu administrativen Problemen. Da sich durch diese Aufrufe die Zahl der sogenannten «early votes» verdoppelt hat, gleichzeitig aber die selben Regeln zur Zählung dieser Stimmen beibehalten wurden. Zudem werden laut «CNN» gleichviele oder gar weniger Wahlhelfer eingesetzt, um diese Stimmen zu zählen.
In einigen Staaten werden Briefe noch erwartet und ausgezählt, die am Wahltag abgesendet wurden. Daher wird sich dieser Prozess noch mehr hinauszögern.
11.13: Wie der Sender «NBC News» berichtet, haben dieses Jahr weniger schwarze Männer für die Demokraten gestimmt. So sollen gemäss dem Sender 80 Prozent für Joe Biden gestimmt haben. Zum Vergleich: Vor vier Jahren waren es für Hillary Clinton noch 92 Prozent.
Noch höher war die Zustimmung bei Barack Obama. 2008 erhielt er 95 Prozent der Stimmen der schwarzen Männer. 2012 waren es dann noch 87 Prozent.
Die schwarzen Frauen bleiben derweil ihren Prinzipien treuer. Biden erhielt 91 Prozent ihrer Stimmen. Bei Clinton waren es dazumal 94 Prozent. Bei Obama gar 97 Prozent.
08.50: In Arizona ist Bidens Vorsprung wieder leicht gesunken. Er liegt derzeit mit 50,5 Prozent oder rund 69'000 Stimmen in Führung. Aktuell sind schätzungsweise 86 Prozent der Stimmen im Bundesstaat ausgezählt.
05.45: Good Morning Switzerland! Wir wissen noch immer nicht, wer der nächste Präsident der USA sein wird. Das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden geht weiter.
Zurzeit scheint Joe Biden (253 Wahlmänner) die besseren Karten zu haben. Für den Demokraten gibt es verschiedene Möglichkeiten die nötigen 270 Wahlmänner zu erreichen.
Trump (213 Wahlmänner) hingegen hat schon in verschiedenen Staaten Nachzählungen verlangt und Klagen in noch ausstehenden Staaten eingereicht (mehr dazu unten).
Nach wie vor fehlen die End-Resultate aus sechs Bundesstaaten: Nevada, Arizona, Pennsylvania, North Carolina, Georgia und Alaska. Die grössten Chancen hat Biden in Nevada (6 Wahlmänner) und Arizona (11 Wahlmänner). In beiden Staaten führt der Demokrat und sollte er bis zum Schluss diesen Vorsprung halten, wären dies die nötigen 17 Wahlmänner zur Präsidentschaft.
Doch zuletzt ist sein Vorsprung in Arizona geschrumpft. Er führt nun noch mit 2,8 Prozent (79'000 Stimmen). Ausgezählt sind 84 Prozent der Stimmen. In Arizona werden weitere Resultate in rund einer Stunde erwartet.
In Nevada ist Bidens Vorsprung knapper. Er führt mit nur 0,6 Prozent (weniger als 8000 Stimmen). In Nevada werden die Resultate wahrscheinlich erste gegen Abend (Schweizer Zeit) verkündet. Ausgezählt sind ungefähr 86 Prozent.
Chancen hat Biden aber auch unerwarteterweise im klassisch republikanischen Staat Georgia. Dort sind 95 Prozent der Stimmen ausgezählt und Trump führt nur noch mit 0,6 Prozent (knapp 32'000 Stimmen). Zu holen gibt es in Georgia 16 Wahlmänner.
Spannend bleibt es auch in Pennsylvania. Dort sind ungefähr 89 Prozent aller Stimmen ausgezählt. Trump liegt dort zwar in Führung mit 50,7 Prozent zu 48,1 Prozent – doch Biden hat stark aufgeholt. Zwischenzeitlich lag der Vorsprung von Trump bei 600'000 Stimmen, nun sind es noch 164'000 Stimmen. Es fehlen in dem Staat noch rund 765'000 Stimmen. Die Demokraten dürfte positiv stimmen, dass vor allem ihre Hochburgen noch Stimmen auszuzählen haben.
In North Carolina (15 Wahlmänner) hält Trump seinen Vorsprung von 1,5 Prozent (77'000). Ausgezählt sind dort ungefähr 95 Prozent der Stimmen. Alaska (3 Wahlmänner) dürfte an Donald Trump gehen, Südstaat wählt traditionell republikanisch.
05.00: Auch im US-Bundesstaat Arizona haben sich zahlreiche Trump-Anhänger vor einem Wahlbüro versammelt. Sie rufen: «Hört auf zu zählen» und «stoppt die Wahl».
Bilder von CNN zeigen, wie Sicherheitskräfte das Wahlbüro beschützen. Laut der CNN-Reporterin müssen alle Medien das Gebäude verlassen. In der Menge soll es zudem Trump-Supporter geben, die Waffen tragen. In Arizona dürfen Einwohner offen Waffen tragen.
04.20: Trumps Vorsprung in Georgia schrumpft weiter: Zurzeit liegt der US-Präsident noch 0,7 Prozent (33'000 Stimmen) vor Joe Biden. Vor knapp eineinhalb Stunden hatte Trump noch 7000 Stimmen mehr Vorsprung. Ausgezählt sind 95 Prozent in Georgia.
Auch Trumps Vorsprung in Pennsylvania schrumpft weiter. Er liegt inzwischen bei 2,9 Prozent (184'000 Stimmen). Vor eineinhalb Stunden hatte Trump noch knapp 200'000 Stimmen Vorsprung (3,1 Prozent). In North Carolina ist Trump nach wie vor mit 1,5 Prozent (knapp 77'000 Stimmen) in Führung. Ausgezählt sind 95 Prozent.
04.00: Noch während die letzten US-Bundesstaaten ausgezählt werden, kam es in der Nacht auf Donnerstag zu einer Demonstration von Trump-Gegnern vor dem Weissen Haus. Zahlreiche Menschen hielten Plakate mit Aufschriften gegen den Präsidenten hoch.
03.40: Trump hat in Arizona etwas aufgeholt. Bidens Vorsprung sinkt von 3,4 Prozent auf 2,8 Prozent oder von knapp 92'000 Stimmen auf 79'000 Stimmen. Ausgezählt sind 84 Prozent. In Arizona sind aber noch immer rund 600'000 Stimmen nicht ausgezählt.
03.15: Nevada wird doch erst am Donnerstag weitere Zahlen veröffentlichen. Zuvor hatte hiess es, weitere Ergebnisse würden am Mittwochabend bekannt gegeben. In Nevada führt Biden nach Auswertung von etwa 86 Prozent der Stimmen mit 0,6 Prozent (knapp 7500 Stimmen). In Nevada gelten auch Stimmen, die bis zum 10. November eingehen, aber maximal den Poststempel vom Wahltag am Dienstag tragen.
03.05: Die Erfolgschancen von Trumps Klagen sind fraglich, doch die Bemühungen zeigen auf anderem Wege folgen. In Detroit im Bundesstaat Michigan ist es zu Turbulenzen vor einem Auszählungszentrum gekommen. In dem Staat gilt Joe Biden als Sieger.
Anhängern der Republikaner wurde der Zugang unter Verweis auf Höchstkapazitäten der Räumlichkeiten verwehrt, wie der Sender Fox News berichtet. Dutzende Menschen versammelten sich daraufhin vor den Türen und riefen «Lasst uns rein» und «Stoppt die Wahl», wie Aufnahmen in den sozialen Netzwerken zeigen.
Stand in den letzten sechs Staaten
02.40: Trumps Vorsprung in Pennsylvania und Georgia schrumpft weiter. In Pennsylvania hat Trump inzwischen weniger als 200'000 Stimmen Vorsprung (3,1 Prozent). Bisher sind 88 Prozent aller Stimmen ausgezählt. Zwischenzeitlich hatte Trump fast 600'000 Stimmen Vorsprung. Der Staat rechnet erst in einigen Tagen mit einem definitiven Wahlergebnis.
In Georgia liegt Trump nur noch 0,8 Prozent (knapp 40'000 Stimmen) vorne. Georgia ist eine republikanische Hochburg, das Zwischenresultat überrascht. In North Carolina bleibt Trump 1,5 Prozent (knapp 77'000 Stimmen) in Führung. In North Carolina und Georgia sind jeweils 95 Prozent ausgezählt.
Biden bleibt in Arizona in Führung mit 3,4 Prozent (knapp 92'000 Stimmen) - ausgezählt sind 82 Prozent aller Stimmen. Auch in Nevada hält der Demokrat seine Führung - dort ist es aber mit 0,6 Prozent (rund 8000 Stimmen) extrem knapp. Ausgezählt sind in Nevada 86 Prozent.
Kann der Demokrat die Führung in beiden Staaten halten, dann ist die US-Präsidentschaftswahl entschieden. In Arizona und Georgia werden noch in der Nacht (Ortszeit) die Endresultate erwartet.
02.00: Die Klageflut von Donald Trump und seinem Wahlkampfteam geht weiter. Laut Informationen von CNN hat das Trump-Team eine Klage im Bundesstaat Georgia eingereicht. Darin forderten sie, das Gericht solle in dem Bezirk für eine strikte Abtrennung von Briefwahlunterlagen sorgen, die nach dem Ende der Stimmabgabe am Dienstagabend eintrafen. Es ist unklar, ob der Schritt erfolgreich sein wird.
Trumps Wahlkampfteam begründete den Schritt damit, dass laut einem Beobachter 53 Stimmzettel illegal zum Stapel rechtzeitig eingetroffener Wahlunterlagen hinzugefügt worden seien.
Auch in Pennsylvania hat der Amtsinhaber Klagen eingereicht, dort forderte das Trump-Team die weitere Auszählung der Stimmen auszusetzen, bis ihre Wahlbeobachter besseren Zugang dazu bekommen. Auch geht die Trump-Seite in einer weiteren Klage erneut dagegen vor, dass noch per Brief verschickte Stimmzettel gezählt werden sollen, die bis Freitagnachmittag bei der Wahlkommission eingehen.
Früher am Abend versuchte er die Stimmenzählung in Michigan zu stoppen – diese Klage scheiterte jedoch. Im Biden zugesprochenen Bundesstaat Wisconsin (er gewann mit rund 20'000 Stimmen oder etwa 0,7 Prozent Vorsprung) kündigten die Republikaner zudem an, eine Nachzählung zu beantragen - in früheren Jahren hatten sich dabei meist aber nur einige hundert Stimmen verschoben. Auch in Michigan könnte eine Nachzählung beantragt werden.
Stand in den letzten sechs Staaten
01.20: Das Kopf-an-Kopf-Rennen dauert an: Weiter fehlen die Wahlergebnisse aus sechs Bundesstaaten: Nevada, Arizona, Pennsylvania, North Carolina, Georgia und Alaska. Wenn Biden seinen Vorsprung in Nevada und Arizona halten kann, dann wäre die Wahl entschieden.
Entgegen früheren Berichten hatte die Innenministerin von Nevada erklärt, doch noch am Mittwochabend (Ortszeit) weitere Zahlen veröffentlichen zu wollen. Zurzeit führt dort Biden ganz knapp mit rund 8'000 Stimmen vor Trump. Der Kandidat, der in Nevada gewinnt, holt sechs Elektoren-Stimmen. Ausgezählt sind etwa 86 Prozent aller Stimmen.
In Arizona führt Biden um 3,4 Prozentpunkte – das entspricht knapp 110'000 Stimmen. 82 Prozent der Stimmen sind hier bereits ausgezählt. Bestätigt sich Bidens Vorsprung, holt er elf wichtige Wahlleute. In dem Staat wurde allerdings bereits am Nachmittag n mehreren Berichten von US-Sendern der Sieg Joe Bidens ausgerufen. Unter den Sendern befand sich auch Donald Trumps Lieblingssender «Fox News». Mit den elf Wahlmännern aus Arizona liegt Biden bei 264.
Das würde bedeuten, dass jeder Staat, der nun für Biden ausgerufen würde – mit Ausnahme von Alaska mit seinen drei Wahlmännern - den Wahlsieg des Demokraten bedeuten würde. Der seriöse Sender CNN hält sich derzeit mit der Prognose zu Arizona weiterhin zurück - weshalb Biden auch in unserer Rechnung lediglich auf 253 Wahlmänner kommt.
In Pennsylvania hatten die Verantwortlichen bereits eingeräumt, dass es möglicherweise noch länger dauere, bis das Resultat definitiv feststeht. Trump führt zurzeit mit 51,1 Prozent der Stimmen, Biden kommt auf 47,7 Prozent. Ausgezählt sind 87 Prozent aller Stimmen, Trumps Vorsprung ist auf knapp 230'000 Stimmen geschrumpft.
Zwischenzeitlich waren es 600'000 Stimmen. Sollte Biden sich Pennsylvania schnappen, wäre die US-Wahl entschieden, in dem Swing State gibt es nämlich 20 Wahlleute zu gewinnen und Biden braucht rechnerisch nur noch 18 Elektoren-Stimmen.
In North Carolina (15 Elektoren-Stimmen) ist Trump 1,5 Prozent (knapp 77'000 Stimmen) in Führung. In Georgia (16 Elektoren-Stimmen) liegt der Amtsinhaber ein Prozent (knapp 50'000 Stimmen) vorne. In beiden Staaten sind 95 Prozent der Stimmen ausgezählt. Alaska (3 Elektoren-Stimmen) wird wohl an Trump gehen.
Am ehesten ist eine baldige Entscheidung in George zu erwarten. Auch Arizona könnte in den nächsten Stunden eine Entscheidung herbeiführen.
00.52: Donald Trump hat nach eigener Aussage Joe Biden bei der US-Wahl in vier umkämpften Bundesstaaten mit grossem Vorsprung geschlagen. Er liege in Pennsylvania, Georgia, North Carolina deutlich vorne und in Michigan sei eine «grosse Anzahl» Stimmzettel heimlich weggeschmissen worden, schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter.
Die Plattform reagierte schnell und versah Trumps Nachrichten mit Warnhinweisen. Kurz zuvor war verkündet worden, dass Biden in Michigan gewonnen hätte.
00.21: Joe Biden kommt dem Wahlsieg immer näher. Zurzeit hat er 253 Wahlmänner, er braucht 270 zum Sieg. Dass er weitere 16 Electoral Votes im US-Bundesstaat Georgia holt, war in den letzten Stunden eher unwahrscheinlich gewesen, denn Trump hatte in dem südöstlichen Staat bereits einen soliden Vorsprung.
Doch nun ist Biden auf rund 58'000 Stimmen (1,2 Prozent) dran. Bei 94 Prozent ausgezählter Stimmen bedeutet das, dass Biden auch in Georgia plötzlich Chancen hat, den Staat zu gewinnen.
22.18: Joe Biden holt ebenfalls die Mehrheit in Michigan. Das hat CNN verkündet. Damit holen die Demokraten einen weiteren Staat, der 2016 an Trump ging.
22.15: Joe Biden tritt in Wilmington, Delaware auf und spricht zu seinen Unterstützern. Er zeigt sich optimistisch und überzeugt, dass er die 270 nötigen Elektoren-Stimme erreichen werde. «Ich werde hier nicht den Sieg erklären», sagte Biden. Doch in den entscheidenden Staaten sehe es gut aus. «Wir glauben, dass wir gewinnen werden.»
Trump hatte sich jedoch zuvor schon zum Sieger erklärt.
21.55: In absoluten Zahlen, dem «Popular Vote», hat Joe Biden einen Rekord geknackt. Nach den Angaben von amerikanischen Medien hat Biden bisher mehr als 70 Millionen Stimmen geholt. Den bisherigen Rekord hält Barack Obama bei der Wahl 2008 mit 69,5 Millionen Stimmen.
Nach dem vorläufigen Auszählungsstand vom Mittwochabend europäischer Zeit hatte Trump rund drei Millionen weniger an absoluten Stimmen als Biden. Die absolute Zahl der Stimmen ist für das Ergebnis der Wahl aber nicht entscheidend. Entscheidend ist, wer die meisten Wahlleute in den Bundesstaaten sichern kann.
21.40: Nachdem sich sein Vorsprung in Pennsylvania erneut verkleinert hat, hat Trump auch in diesem Bundesstaat den Stopp der Stimmenauszählung verlangt. Das Trump-Lager geht nun zum Supreme Court und verlangt, dass die Stimmen nicht nach dem Wahltag ausgezählt werden dürfen. Trump führt im Moment mit rund 380'000 Stimmen.
HIER gibt es Informationen zu den früheren Entwicklungen der US-Wahl