BVG-Reform: SVP-Guggisberg erwartet Nein – will aber nicht aufgeben

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Bern,

In Umfragen sieht es schlecht aus für die BVG-Reform – selbst auf der Seite der Befürworter wird ein Nein erwartet. Die weisse Fahne hisst man aber noch nicht.

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Lars Guggisberg zur BVG-Reform - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Am «Röschtigrabe-Talk» in Bern wurde intensiv über die BVG-Reform diskutiert.
  • Befürworter Lars Guggisberg will trotz Nein-Prognosen «auf keinen Fall» aufgeben.
  • Im Falle eines Neins brauche es schnell eine neue Reform, so der SVP-Nationalrat.

Am 22. September stimmt die Schweiz unter anderem über die Reform der beruflichen Vorsorge ab.

Die Vorlage hat gemäss den neusten Umfragen einen schweren Stand. Sowohl die Zahlen der SRG als auch diejenigen von Tamedia zeigen: Eine Mehrheit will die BVG-Reform ablehnen. Im Vergleich zu vorherigen Umfragen hat der Nein-Anteil zugenommen.

Befürworter wollen Ja-Anteil erhöhen

Selbst im Lager der Befürworter ist man nicht mehr sonderlich optimistisch. Im Rahmen des «Röschtigrabe-Talks» im Berner Restaurant Röschtigrabe sagt der Berner SVP-Nationalrat Lars Guggisberg auf die Frage nach seiner Prognose: «Das gibt ein Nein.»

Sein Gegenüber, der Luzerner Grünen-Nationalrat Michael Töngi, Gegner der BVG-Reform, nickt zustimmend. Auch er rechnet mit einer Ablehnung.

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Im Rahmen des «Röschtigrabe-Talk» im Berner Restaurant Röschtigrabe waren sich Befürworter und Gegner der BVG-Reform einig: Die Vorlage wird abgelehnt. - Nau.ch

Haben die Befürworter also den Abstimmungskampf schon aufgegeben?

«Auf keinen Fall», stellt Guggisberg im Gespräch mit Nau.ch klar – man habe noch zehn Tage bis zur Abstimmung. «Wir werden alles daran setzen, den Ja-Anteil noch zu erhöhen. Ob es dann am Schluss reicht, werden wir sehen.»

Es sei ganz wichtig, dass man das Schweizer Drei-Säulen-System nicht gefährde, so der SVP-Politiker weiter. «Es braucht jetzt eine Reform der zweiten Säule.» Darum hofft Guggisberg weiterhin auf ein Ja.

SVP-Guggisberg: «Vorlage bringt Vorteile für Frauen»

Ein im Zusammenhang mit der BVG-Reform viel diskutiertes Thema ist die Frauen-Frage. Laut den Befürwortern kommt die Vorlage den Teilzeitarbeitenden, oftmals Frauen, zugute.

Dennoch lehnen die Frauen unter anderem gemäss der neusten Tamedia-Umfrage die Reform stärker ab als die Männer. Fast zwei Drittel der weiblichen Befragten sind demnach bestimmt oder eher dagegen.

Glaubst du, dass die Befürworter der BVG-Reform das Blatt noch wenden können?

Guggsisberg sagt zunächst, dass er immer etwas vorsichtig sei bei solchen Umfrageergebnissen.

Er hält fest: «Die Vorlage bringt erwiesenermassen Vorteile für Frauen.» Denn, wenn neu auch geringere Einkommen versichert werden, seien Teilzeitarbeitende im Alter besser versorgt.

Klar sei aber auch, dass die Betroffenen dadurch höhere Lohnabzüge in Kauf nehmen müssen. «Das bewegt vielleicht einige dazu, zu sagen: ‹Wir sind dagegen›», so Guggisberg.

Bei einem Nein zur BVG-Reform braucht es «rasch eine neue Vorlage»

Während des «Röschtigrabe-Talks» betont Guggisberg, dass im Falle eines Neins die Gegner wie Töngi gefordert sein werden. Sie müssten eine mehrheitsfähige Lösung für die berufliche Vorsorge präsentieren.

«Wir brauchen rasch eine neue Vorlage», sagt der SVP-Politiker im Anschluss zu Nau.ch. Aufgrund der demografischen Entwicklung werde das Problem immer grösser. Es brauche Lösungen für Teilzeitangestellte, insbesondere Frauen, oder auch für ältere Angestellte.

Dazu kommt, dass der Umwandlungssatz zu hoch sei. «Das heutige System entspricht nicht mehr der Realität», so das Fazit von Guggisberg.

Kommentare

User #1364 (nicht angemeldet)

Herr Guggisberg erzählen Sie uns doch einmal was mit den 1200+200 Milliarden Reserve geschieht das den Versicherten gehört und nicht den PKS. Haben Sie überhaupt Kenntnisse wie dieser Mechanismus funktioniert? Im Parlament werden immer einseitige Forderungen kreiert bei denen die Versicherten betrogen und ausgenommen werden anstatt einmal gegen Die PKs vor zu gehen und Ihnen die Grenzen zu zeigen. 1500Fr. pro Versicherter werden im Jahr für die Verwaltung verbraten, das zehnfache von Ländern die auch Vorsorge haben. Darum NEIN zu diesem Betrug.

User #1544 (nicht angemeldet)

Schönreden was einfach nur Schrott ist, das können die Politiker:innen. Die Realität der "gewöhnlichen" Angestellten sehen sie aber nicht. Theorie wird als Tatsache genommen statt dass man sich mal dem realen Leben der Mehrheit der Schweizer Bevölkerung stellt.

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