Die Behörden bereiten sich auf potenzielle Unruhen bei den US-Wahlen 2024 vor. Einzelne Bundesstaaten ergreifen Massnahmen gegen Wahlbetrug und Gewalt.
US-Wahlen
Der US-Bundesstaat Arizona fährt für die US-Wahlen grosse Geschütze auf. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Bundesstaaten rüsten sich gegen einen möglichen Aufruhr bei den Wahlen.
  • Manche Wahllokale installieren Panikknöpfe und Sicherheitszäune.
  • In anderen kommen sogar Scharfschützen zum Einsatz.
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Mehrere Bundesstaaten treffen Vorkehrungen für einen reibungslosen Ablauf der US-Wahlen 2024. Die Behörden reagieren auf Bedenken hinsichtlich Wahlsicherheit und Desinformation.

Viele US-Bundesstaaten bereiten sich intensiv auf die Präsidentschaftswahl von kommender Woche vor. Sie wollen mögliches Chaos und Störungen verhindern. Besonders umkämpfte «Swing States» stehen im Fokus.

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Krasse Sicherheitsmassnahmen in Arizona vor US-Wahlen

In Arizona trifft das Maricopa County umfangreiche Vorkehrungen. Laut SRF wird das Auszählungszentrum stark geschützt.

Die Kommunikationsverantwortliche Taylor Kinnerup erklärt: «Wir werden am Tag der US-Wahlen Polizei-Spezialeinheiten auf dem Dach haben. Und Agenten der Bundespolizei FBI werden hier sein. Und Beamte der örtlichen Polizei, auf Pferden».

Wahllokal in den USA
Im Wahllokal in Lawrenceville ist die Stimmabgabe schon in der Woche vor den US-Wahlen in vollem Gange. - dpa

Zusätzlich kommen Metalldetektoren, Sicherheitspersonal und Drohnen zum Einsatz. Wie «NBC News» berichtet, werden sogar Scharfschützen auf dem Dach positioniert.

Ein Metallzaun und Überwachungskameras sichern das Gebäude zusätzlich ab. Diese Massnahmen sind eine Reaktion auf Proteste nach den US-Wahlen 2020.

In einigen der Auszählungslokalen stehen derweil Innenraum-Überwachungskameras: Jeder Mensch hat damit die Möglichkeit, jederzeit auf dessen Bilder zuzugreifen. Damit sollen Vorwürfe verhindert werden, wonach Wahlbetrug begangen werde.

Neue Regelungen in Georgia

In Georgia wurde eine umstrittene Regelung zur Handauszählung gekippt. «ZDFheute» berichtet von einem Richter im besonders umkämpften Bundesstaat Georgia. Dieser habe eine umstrittene Regelung gekippt, wonach die Stimmzettel zur Präsidentschaftswahl dort per Hand ausgezählt werden müssen.

Der Richter begründete dies mit drohender Unordnung im Wahlprozess. Zudem müssen örtliche Wahlausschussvorsitzende alle Ergebnisse beglaubigen.

Rekordbeteiligung und Sicherheitstrainings

Georgia verzeichnet bereits jetzt eine Rekordbeteiligung bei der vorzeitigen Stimmabgabe, meldet «Bluewin»: «Mehr als 300'000 Stimmen seien am Dienstag in dem Swing State abgegeben worden», sagte der zuständige Gabriel Sterling.

Gleichzeitig berichten Wahlhelfer von Sicherheitstrainings und installierten Notfallknöpfen.

Mann vor Wahltischen
Zach Manifold ist als Wahlleiter für den Ablauf der Stimmauszählung in Gwinnett County verantwortlich. Er sagt: Die Wahlen waren noch nie so akkurat wie heute. - dpa

Massnahmen gegen Desinformation

Viele Bundesstaaten setzen auf Aufklärung, um Verschwörungstheorien entgegenzuwirken. In Arizona erklärt Kinnerup: «Wenn jemand über eine grosse Bühne verfügt und ständig Falschinformationen verbreitet, wird es schwieriger, dagegen vorzugehen.»

Das Maricopa County bietet öffentliche Rundgänge an, um den Wahlprozess transparenter zu machen.

Laut CNN berichten Wahlhelfer von Sicherheitstrainings und installierten Notfallknöpfen.

Technische Verbesserungen

Nach Problemen bei früheren Wahlen wurden technische Verbesserungen vorgenommen. In Arizona wurden laut SRF alle Drucker ersetzt: «Das sind handelsübliche Drucker. Für uns wurden aber grössere Lüftungen hergestellt und angebracht, die ein Überhitzen verhindern sollen.»

Diese Massnahme soll Störungen wie bei den Kongresswahlen 2022 verhindern.

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Kamala Harris und Donald Trump liefern sich in den USA ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
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In der Schweiz aber ist die Demokratin deutlich beliebter: Sie würde 73 Prozent der Stimmen erhalten.
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Selbst bei Wählern der FDP käme Donald Trump bloss auf 18 Prozent.
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Die SVP-Wähler bevorzugen den Republikaner, sind aber auch von ihm nicht restlos überzeugt.

In Pennsylvania wurde eine «Elections Threats Task Force» errichtet. Auch hier gibt es Panikknöpfe und sogar kugelsicheres Glas. Die Stimmenauszählungsorte sind besonders abgelegen und gesichert.

Bundesweite Bemühungen

Auch in anderen Bundesstaaten laufen Vorbereitungen. Die deutsche «Tagesschau» berichtet von OSZE-Wahlbeobachtern, die «weit verbreitete Desinformationen» bei früheren Wahlen kritisierten.

Das US-Justizministerium entsendet Wahlbeobachter in einen Bezirk in Ohio, wo es Vorwürfe der Wählereinschüchterung gab.

Herausforderungen bleiben

Trotz aller Bemühungen bleiben Herausforderungen. Lori Ringhand, Wahlrechtsexpertin an der Universität von Georgia, sagt: «Der Versuch, das Vertrauen in unser Wahlsystem dauerhaft zu untergraben, das ist die wirkliche Sorge.»

Die Expertin erwartet jedoch keine grossflächige Gewalt.

Die Vorbereitungen der Bundesstaaten zeigen, dass die Behörden die Bedenken ernst nehmen. Sie setzen auf verstärkte Sicherheit, Transparenz und Aufklärung, um einen reibungslosen Wahlablauf zu gewährleisten.

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