Adani-Konzern im Fokus von US-Ermittlungen
Der indische Milliardär Gautam Adani steht unter Druck. US-Behörden erheben schwere Vorwürfe gegen den Unternehmer und seine Gruppe.
Das US-Justizministerium hat Gautam Adani und sieben weitere Personen angeklagt. Wie «Business Standard» berichtet, geht es um Vorwürfe des Wertpapier- und Drahtbetrugs.
Die Anschuldigungen beziehen sich auf ein angebliches Bestechungsschema im Solarenergiesektor. Laut Anklageschrift sollen Adani und seine Mitangeklagten zwischen 2020 und 2024 etwa 265 Millionen Dollar an indische Regierungsbeamte gezahlt haben.
Ziel war es, lukrative Verträge für Solarenergie zu erhalten.
Anschuldigungen gegen Adani: Reaktionen und Auswirkungen
Die Adani Group bestreitet jegliches Fehlverhalten. «The Hindu» meldet, dass der Konzern-CFO Jugeshinder Robbie Singh betont, keine der elf börsennotierten Adani-Firmen sei Gegenstand rechtlicher Verfahren.
Trotz der Vorwürfe verzeichneten die Adani-Aktien am Mittwoch deutliche Kursgewinne. «The Hindu» berichtet von Steigerungen zwischen 2% und 16% bei verschiedenen Konzernunternehmen.
Rechtliche Perspektiven
Experten warnen vor schwerwiegenden rechtlichen Folgen. Laut «Business Standard» hängt die Möglichkeit einer Strafverfolgung von der extraterritorialen Anwendung des US Foreign Corrupt Practices Act ab.
Tushar Kumar, Anwalt am Obersten Gerichtshof Indiens, erklärt gegenüber «Business Standard»: «Sollte eine Verbindung zu US-Interessen nachgewiesen werden, könnten US-Gerichte Zuständigkeit beanspruchen.»
Die praktische Durchsetzbarkeit hänge jedoch von der Kooperation indischer Behörden ab.