Uiguren in Xinjiang: In Istanbul wurde demonstriert
In der chinesischen Region Xinjiang werden Uiguren in «Internierungslagern» gefangen gehalten. Am Donnerstag demonstrierten hunderte gegen deren Behandlung.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag demonstrierten in Istanbul etwa 500 Türken gegen die Behandlung der Uiguren.
- In Xinjiang leben Teile des Volks in, wie China sie nennt, «Berufsausbildungszentren».
- In Xinjiang sollen über eine Million Uiguren in «Internierungslagern» gefangen sein.
Hunderte von Demonstranten protestierten am Donnerstag in Istanbul gegen die Behandlung der Uiguren in der chinesischen Provinz Xinjiang. Dabei wird Peking beschuldigt, eine gross angelegte Verfolgung der muslimischen Minderheit inszeniert zu haben.
Dafür versammelten sich ungefähr 500 Demonstranten auf dem Beyazit-Platz beim historischen Zentrum Istanbuls. Wie die französische Nachrichtenagentur «afp» berichtet, hielten sie Fotos ihrer vermissten Angehörigen und Plakate mit Hilferufen in die Höhe.
Werden Uiguren in Internierungslagern festgehalten?
Die Demonstranten forderten China auf, seine Razzia in der nordwestlichen Stadt Xinjiang zu beenden. Menschenrechtsverteidiger beschuldigen China, mehr als eine Million Menschen, hauptsächlich ethnische Uiguren, in Lagern unterzubringen.
Tarnung als Berufsausbildungszentrum
China bestreitet die Existenz von «Internierungslagern» in Xinjiang und behauptet, es handele sich um «Berufsausbildungszentren». Diese sollen den Menschen helfen, Arbeit zu finden und sie so vom religiösen Extremismus fernzuhalten. Die Türkei hat sprachliche und kulturelle Verbindungen mit dem muslimischen und türkischsprachigen Volk.