Ukraine-Krieg: Russland ist grösster «Lieferant» schwerer Waffen

Nicola Wittwer
Nicola Wittwer

Ukraine,

Die russischen Streitkräfte verlieren im Ukraine-Krieg derzeit mächtig an Boden. Und nicht nur das: Die Ukrainer kriegen russisches Kriegsmaterial in die Hände.

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Die ukrainischen Streitkräfte kommen nicht nur durch den Westen zu neuen schweren Waffen. Durch den teils schnellen Rückzug russischer Truppen bleiben deren Waffen zurück. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei ihrem Vormarsch erbeutet die Ukraine Hunderte schwere Waffen aus Russland.
  • Mittlerweile gilt der Feind gar als grösster Waffenlieferant.
  • Die Ukraine ist zu 460 russischen Panzern und 195 gepanzerten Kampffahrzeugen gekommen.

Ukrainische Truppen gewinnen im Ukraine-Krieg derzeit viel Boden. Weil die russischen Angreifer ihre Gebiete teils fluchtartig verlassen müssen, bleiben ihre Materialien oft zurück. Und fällt so den dankbaren Ukrainern als frisches Kriegsmaterial in die Hände.

Russland im Ukraine-Krieg unfreiwilliger Waffenlieferant

Bisher haben die Streitkräfte von Wolodymyr Selenskyj gar so viele Waffen erbeutet, dass Russland ihr grösster «Lieferant» schwerer Waffen ist. Das geht aus einem Bericht des «Wall Street Journal» (WSJ) hervor.

Gemäss Analysten von Open-Source-Geheimdiensten übertrifft die Menge schwerer Waffen aus Russland diejenige aus den USA oder den anderen Verbündeten. Aber: Die westlichen Waffen seien in der Regel fortschrittlicher und präziser.

Viel Material einfach verwendbar

Seit Kriegsbeginn hat die Ukraine unter anderem 460 russische Kampfpanzer erbeutet. Dazu kommen 92 Panzerhaubitzen, 448 Schützenpanzer, 195 gepanzerte Kampffahrzeuge und 44 Raketenwerfer.

Die tatsächliche Zahl sei aber wahrscheinlich höher, heisst es im Bericht des WSJ weiter.

Vom erbeuteten Kriegsmaterial ist jedoch nicht alles verwendbar. Bei vielen Fahrzeugen muss aber nur das «Z»-Symbol entfernt werden, dann sind sie praktisch schon einsatzbereit.

Die neugewonnen Waffen aus Russland helfen der Ukraine nun im Osten des Landes. Die dortigen Geländegewinne schliesst Ulrich Schmid von der Universität St. Gallen vor allem auf Waffen zurück, wie er zu Nau.ch sagte.

Einerseits zeige die Technologie der NATO-Staaten ihre Wirkung. Schmid betont aber auch die vielen Waffen, die den Ukrainern von Russland in die Hände fallen.

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