Ukraine-Krieg: Schon wieder mächtiger Russe tot aufgefunden
Ein russischer Eisenbahn-Manager hat gemäss offiziellen Angaben Selbstmord gemacht. Wurde er wegen Fehlern im Ukraine-Krieg ermordet?
Das Wichtigste in Kürze
- Eisenbahn-Manager Pawel Ptschelnikow ist tot in Moskau aufgefunden worden.
- Laut offiziellen Angaben hat er Suizid begangen – Kiew bezweifelt das.
- Im Ukraine-Krieg haben schon über zwölf mächtige Russen «Selbstmord» begangen.
Schon wieder wurde ein mächtiger Russe tot aufgefunden. Schon wieder wird von offizieller Seite Suizid als Grund angegeben. Und schon wieder ist es angebracht, daran zu zweifeln.
Wie verschiedene russische Medien berichten, hat es nun Pawel Ptschelnikow getroffen. Der Kommunikations-Direktor der Tochtergesellschaft der russischen Eisenbahn wurde tot auf dem Balkon seiner Wohnung in Moskau gefunden. Gemäss ersten Ermittlungen habe er sich selbst erschossen, mögliche Motive gaben die Behörden nicht an. Weitere Abklärungen liefen aber.
#RUSSIA: Pavel Pchelnikov, the communications director of one of Russian Railways' subsidiaries, Digital Logistics, "committed suicide" on the balcony of his apartment on Kolomenskaya Embankment on Wednesday morning. pic.twitter.com/Q3WF4MbUhV
— Igor Sushko (@igorsushko) September 29, 2022
Einen möglichen Grund für das Ableben von Ptschelnikow äussert Anton Geraschtschenko: «Wir gehen davon aus, dass er es versäumt hat, die Netzinfrastruktur vor Angriffen ukrainischer Hacker zu schützen.» So zitiert der «Blick» den ehemaligen stellvertretenden Innenminister der Ukraine. Dadurch sei es zu Ausfällen der Eisenbahn gekommen, wodurch der Nachschub für die Armee im Ukraine-Krieg nicht rechtzeitig angekommen sei.
Wie die «DailyMail» berichtet, behauptete Ptschelnikow kürzlich, der «erfahrenste PR-Manager der russischen Eisenbahn» zu sein. Zudem war er erst vor Kurzem noch mit seiner Familie in den Ferien.
Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs sind bereits über ein Dutzend hohe Angestellte von russischen Konzernen gestorben. Offiziell war es stets Suizid, die Angehörigen widersprechen aber meist. In einigen Fällen wird auch von Anzeichen eines Kampfes oder von Schlägen vor dem Selbstmord berichtet.