Enger Vertrauter des Papstes ist für Konzern-Initiative

Die Konzern-Initiative bekommt hochrangige Unterstützung aus dem Vatikan – und Afrika. Der Kardinal Ambongo will ein Ja, weil es seinem Land helfe, sagt er.

Papst Kardinal Ambongo
Kardinal Ambongo, links neben Papst Franziskus zur Konzern-Initiative: «Es ist eine Solidaritätsgeste des Schweizer Volks.» - Twitter/@CENCO__RDC

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Fridolin Ambongo, ist für die Konzern-Initiative.
  • In einem Brief an die Schweizer schreibt er, diese helfe seinem Heimatland.
  • Im ressourcenreichen Land DR Kongo sind viele Rohstoffunternehmen tätig.

«Es ist für mich eine grosse Freude, das Engagement von zahlreichen Gruppierungen, Kirchen und Hilfswerken in der Schweiz für die KVI zu sehen. Es ist eine Solidaritätsgeste, die das Schweizer Volk damit gegenüber seinen Brüdern und Schwestern in der DR Kongo zeigt.»

Kardinal Ambongo
Der Kardinal Fridolin Ambongo aus der DRK. - zVg/Monika Flückiger

Mit diesen Worten wendet sich Seine Exzellenz Kardinal Fridolin Ambongo an die Schweiz. Ambogo stammt aus der Demokratischen Republik Kongo (DRK) und ist Erzbischof der Hauptstadt Kinshasa. Der Kardinal berät den Papst regelmässig: Er ist seit Oktober im Kardinalrat, dem Beratungsgremium von Papst Franziskus.

Bodenschätze sind Ursache von Konflikten

Die DRK habe viele Bodenschätze, schreibt Ambongo. Kupfer, Gold, Zink, Gas, Diamante, Erdöl und viele andere natürliche Ressourcen wären eigentlich eine Chance für das Land. Doch die Realität sehe anders aus: Alle diese wertvollen Ressourcen «sind Ursachen unserer Konflikte und unseres Malheurs geworden».

Goldmine DRK
Am 11. September 2020 stürzten in der DRK drei Goldminen ein. Über fünfzig Personen starben. - Keystone

Der Kardinal macht multinationale Unternehmen verantwortlich. Die Nationale Bischofskonferenz des Kongo (CENCO) habe schon vor dreizehn Jahren auf die Problematik aufmerksam gemacht. «Die CENCO hat schon wiederholt die negativen Konsequenzen der Aktivitäten von Rohstoffunternehmen denunziert», schreibt er. Darunter seien auch Schweizer Unternehmen zu finden.

«Initiative würde präventiv wirken»

Die DRK habe eine «schwache Staatsführung», die Straflosigkeit sei «omnipräsent». Die Konzern-Initiative könne dem Land helfen, glaubt der Kardinal. Sie vereinfache den Opfern von Rohstoffunternehmen den Zugang zu Gerechtigkeit. «Vor allem würde die Initiative präventiv wirken und Missbräuche verhindern», fügt er an.

Auch weist der Kardinal auf das Video zu einem Gebetsanliegen des Papstes, welches den Umweltschutz thematisiert. Der Text Ambongos wurde von Fastenopfer, einem Hilfswerk, das sich für die Initiative einsetzt, initiiert.

Kardinal Ambongo ist nicht die erste Stimme aus dem Ausland, welche sich zur Konzern-Initiative meldet. Schon zahlreiche kritische, aber auch lobende Meinungen aus Burkina Faso, Kolumbien oder Peru erreichten die Schweiz. Das macht vor allem etwas klar: Die Initiative bewegt auch im Ausland.

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