Nach dem Erdrutsch im Misox GR wurden vier Personen vermisst. Eine davon konnte unter den Steinen die Notfall-App der Rega aktivieren – und wurde gerettet.
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Eine der Vermissten im Bündner Südtal Misox konnte im Schuttkegel die Rega-App aktivieren. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Unwetter im Misox GR wurden vier Menschen vermisst.
  • Eine 70-jährige Frau konnte dank der Rega-Notfall-App gerettet werden.
  • Sie hatte unter den Steinen den Alarm aktiviert.
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Am vergangenen Wochenende donnerte eine Gerölllawine ins Bündner Misoxtal. Vier Menschen wurden nach dem schweren Erdrutsch vermisst – inzwischen wurden zwei Leichen gefunden.

Eine der Vermissten hat das Unwetter jedoch überlebt: Eine 70-jährige Frau konnte am Samstagmorgen aus dem Schuttkegel geborgen werden. Möglich war das dank ihres Handys, wie die NZZ berichtet.

Koordinaten direkt an Rega übermittelt

Die Frau konnte nämlich unter den Steinen die Notfall-App der Rega aktivieren. Bei der Alarmierung wird der aktuelle Standort automatisch an die Einsatzzentrale der Rega übermittelt.

So kann im Notfall, wenn jede Stunde zählt, wertvolle Zeit bei der Suche nach verunglückten Personen gespart werden. Ausserdem werden der Einsatzleitung via App wichtige Zusatzinformationen wie der Akkustand des Mobiltelefons gesendet.

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Im Misox GR wurden vier Personen von einer Gerölllawine verschüttet.
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Eine der Vermissten konnte am Samstagmorgen aus dem Schuttkegel gerettet werden.
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Sie hatte unter den Steinen die Notfall-App der Rega aktiviert.

Nach der Übermittlung der Koordinaten wird eine Telefonverbindung aufgebaut. Allerdings ist eine minimale Verbindung mit einem Mobilfunknetz nötig, damit die Rega-App verwendet werden kann. Ebenso muss der Standort in den Einstellungen freigegeben sein.

Einsatzkräfte können das Handy einer vermissten Person jedoch auch über einen Anruf, SMS-Link oder eine passive Abfrage des Standorts lokalisieren. Bei der Notsuche, die von den Behörden beantragt werden muss, wird die letzte aktive Position des Geräts ermittelt.

Hast du eine Notfall-App auf deinem Handy installiert?

Die Kantonspolizei Graubünden erklärt gegenüber der Zeitung, die Ortung über das Handy sei nicht das alleinige Mittel einer Vermisstensuche. In «den meisten Fällen» ergänze sie diese jedoch.

Solche Suchen würden grundsätzlich von der Polizei oder Partnern wie Rega oder Feuerwehr am Boden oder aus der Luft durchgeführt. Als Verstärkung werden speziell ausgebildete Hunde beigezogen.

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