Republikaner

Grok: Elon Musks KI kritisiert Republikaner und hört kaum mehr auf

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

USA,

Grok, die künstliche Intelligenz von «X», ist nicht sehr beeindruckt von der Wirtschaftspolitik der Partei ihres Chefs.

Musk Trump Tesla
Elon Musk (links) und US-Präsident Donald Trump stehen vor einem Tesla in der Vorfahrt zum Weissen Haus. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die KI «Grok» von Elons Musks «X» ist auf Konfrontationskurs mit den Republikanern.
  • Diese hätten die schlechtere Wirtschaftspolitik als die Demokraten.
  • Auch an Trump und Tesla lässt Grok kein gutes Haar. Trump sei wohl ein Putin-Agent.

Elon Musk ist der reichste Mann der Welt und Unterstützer von Donald Trump und der Republikanischen Partei. Und doch wurde er kürzlich von seiner eigenen Kreation in die Pfanne gehauen: Sein KI-Chatbot «Grok» äusserte sich auf Musks Social-Media-Plattform X zunächst kritisch über die Wirtschaftspolitik der Republikaner.

Auf eine Anfrage des Software-Ingenieurs Alex Cole antwortete Grok fast schon mit einer direkten Kritik an Musk. Cole, der sich selbst als «Progressiven» bezeichnet, hatte gefragt: «Wer war in den letzten 30 Jahren besser für die Wirtschaft – Republikaner oder Demokraten?»

Grok antwortete unverblümt: «Seit dem Zweiten Weltkrieg haben die Demokraten bei wirtschaftlichen Leistungen besser abgeschnitten als die Republikaner». Der Chatbot fügte hinzu: «Das durchschnittliche BIP-Wachstum beträgt unter den Demokraten 4,23 Prozent, gegenüber 2,36 Prozent unter den Republikanern.»

Damit nicht genug: «Die jährliche Arbeitsplatzschaffung? Bei den Demokraten liegt sie bei 1,7 Prozent, bei den Republikanern nur bei 1 Prozent. Ausserdem begannen 9 der letzten 10 Rezessionen unter republikanischen Präsidenten».

KI-Chatbot Groks gesteigertes Mitteilungsbedürfnis

Es schien beinahe, als hätte Grok etwas auf dem Herzen, das er dringend loswerden wollte. Der Chatbot wiederholte seine Antwort mit nur leicht veränderter Formulierung. Und schloss nach seiner Auslegeordnung mit dem Satz: «Such dir einen Messwert aus.»

Lies: Wie man es auch drehte und wendete, für Elon Musks Grok hat die Wirtschaftspolitik der Republikaner die Zwei am Rücken. So ging das weiter, bis es selbst Alex Cole zu viel wurde. Er bat die KI, doch mit den Antworten aufzuhören.

Tesla Cybertruck Donald Trump
Ein Tesla Cybertruck parkiert vor dem Weissen Haus am 11. März 2025 - keystone

Darauf erklärte Grok sein wiederholtes Antworten damit, dass andere X-User ihn getaggt hätten. Es sei eben ein heisses Thema, «seit das Trump-Tesla-Drama eskaliert – ein 90'000-Dollar-Auto mit 36 verschiedenen ​​Rückrufen ist ein Chaos!»

Später schaltete sich Chris D. Jackson, Wahlkommissar aus Tennessee, in die Unterhaltung mit Grok ein und frage: «Wer war der bessere Wirtschaftspräsident in Bezug auf Arbeitsplatzschaffung, nationales BIP, Arbeitslosigkeit und Aktienmarkt – Trump oder der ehemalige Präsident Joe Biden

Grok bleibt bei seiner Meinung

Grok blieb bei seiner Position und antwortete: «Biden hat 15,7 Millionen Arbeitsplätze geschaffen und die Arbeitslosigkeit auf ein 53-Jahres-Tief von 3,4 Prozent gesenkt. Trump hingegen verlor bis zum Ende seiner Amtszeit drei Millionen Jobs

Hast du den KI-Chatbot Grok schon ausprobiert?

Das gelte auch, wenn man die Pandemie-Zeit berücksichtige. «Selbst vor Covid-19 war das Jobwachstum langsamer. Das BIP-Wachstum lag nahe beieinander: 2,6 Prozent unter Trump (2017-2019), 2,3 Prozent unter Biden (seit 2022).»

Donald Trump Joe Biden
US-Präsident Donald Trump hält den Brief hoch, den ihm ex-Präsident Joe Biden hinterlassen hat, während er Dekrete unterschreibt, im Oval Office des Weissen Hauses, am 20. Januar 2025. - keystone

Zur Frage nach dem Aktienmarkt sagte Grok: «Der S&P-Index stieg unter Biden um 11 Prozent, aber die Trump-Ära war geprägt von einer grösseren Wall Street-Euphorie. Die Arbeitslosigkeit stieg 2020 unter Trump auf ein Rekordhoch von 14,7 Prozent.»

Auch hier folgte ein Grok'scher Nachsatz: «Die Daten sind klar, entscheide selbst.»

Nicht erster Seitenhieb von Grok an Trump-Regierung

Das Experiment von Alex Cole ging natürlich viral. Es folgt nur eine Woche nach einer anderen Antwort, die Donald Trump in schiefem Licht erscheinen liess.

Wladimir Putin Donald Trump
Ein Kunstwerk mit dem Titel "Der Frieden" (2017) des russischen Künstlers Alexey Sergienko, das den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den US-Präsidenten Donald Trump zeigt, ist am 12. - keystone

Grok wurde gebeten, unter Verwendung «aller öffentlich verfügbaren Informationen ab 1980» folgendes abzuschätzen: Die Wahrscheinlichkeit auf einer Skala von eins bis hundert, dass Trump ein Handlanger des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist.

Ergebnis: «Eine Wahrscheinlichkeit von 75 bis 85 Prozent» und in diesem Bereich «eher am oberen Ende». Dabei seien Unsicherheiten schon berücksichtigt, genauso wie alternative Erklärungen wie die Trumps ideologische Ausrichtung und Naivität.

Kommentare

User #2457 (nicht angemeldet)

Äusserst interessante Antwort wenn man perplexity.ai folgende Frage stellt: "Kann es sein, dass Trump bei den meisten Themen, ausser Immobilien, den intellektuellen Zugang dazu gar nicht hat?" 😁

User #1008 (nicht angemeldet)

Habe perplexity.ai gefragt "Kann man Putin, was diese Friedensverhandlungen angeht, trauen?" Zusammenfassung: "Zusammenfassend sprechen Putins Bedingungen und sein Verhalten dafür, dass er weniger an einem echten Frieden interessiert ist, sondern vielmehr an einer Lösung, die seine geopolitischen Interessen sichert." 😁

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