Grok: Elon Musks KI kritisiert Republikaner und hört kaum mehr auf
Grok, die künstliche Intelligenz von «X», ist nicht sehr beeindruckt von der Wirtschaftspolitik der Partei ihres Chefs.

Das Wichtigste in Kürze
- Die KI «Grok» von Elons Musks «X» ist auf Konfrontationskurs mit den Republikanern.
- Diese hätten die schlechtere Wirtschaftspolitik als die Demokraten.
- Auch an Trump und Tesla lässt Grok kein gutes Haar. Trump sei wohl ein Putin-Agent.
Elon Musk ist der reichste Mann der Welt und Unterstützer von Donald Trump und der Republikanischen Partei. Und doch wurde er kürzlich von seiner eigenen Kreation in die Pfanne gehauen: Sein KI-Chatbot «Grok» äusserte sich auf Musks Social-Media-Plattform X zunächst kritisch über die Wirtschaftspolitik der Republikaner.
Auf eine Anfrage des Software-Ingenieurs Alex Cole antwortete Grok fast schon mit einer direkten Kritik an Musk. Cole, der sich selbst als «Progressiven» bezeichnet, hatte gefragt: «Wer war in den letzten 30 Jahren besser für die Wirtschaft – Republikaner oder Demokraten?»
Grok antwortete unverblümt: «Seit dem Zweiten Weltkrieg haben die Demokraten bei wirtschaftlichen Leistungen besser abgeschnitten als die Republikaner». Der Chatbot fügte hinzu: «Das durchschnittliche BIP-Wachstum beträgt unter den Demokraten 4,23 Prozent, gegenüber 2,36 Prozent unter den Republikanern.»
Damit nicht genug: «Die jährliche Arbeitsplatzschaffung? Bei den Demokraten liegt sie bei 1,7 Prozent, bei den Republikanern nur bei 1 Prozent. Ausserdem begannen 9 der letzten 10 Rezessionen unter republikanischen Präsidenten».
KI-Chatbot Groks gesteigertes Mitteilungsbedürfnis
Es schien beinahe, als hätte Grok etwas auf dem Herzen, das er dringend loswerden wollte. Der Chatbot wiederholte seine Antwort mit nur leicht veränderter Formulierung. Und schloss nach seiner Auslegeordnung mit dem Satz: «Such dir einen Messwert aus.»
Lies: Wie man es auch drehte und wendete, für Elon Musks Grok hat die Wirtschaftspolitik der Republikaner die Zwei am Rücken. So ging das weiter, bis es selbst Alex Cole zu viel wurde. Er bat die KI, doch mit den Antworten aufzuhören.

Darauf erklärte Grok sein wiederholtes Antworten damit, dass andere X-User ihn getaggt hätten. Es sei eben ein heisses Thema, «seit das Trump-Tesla-Drama eskaliert – ein 90'000-Dollar-Auto mit 36 verschiedenen Rückrufen ist ein Chaos!»
Später schaltete sich Chris D. Jackson, Wahlkommissar aus Tennessee, in die Unterhaltung mit Grok ein und frage: «Wer war der bessere Wirtschaftspräsident in Bezug auf Arbeitsplatzschaffung, nationales BIP, Arbeitslosigkeit und Aktienmarkt – Trump oder der ehemalige Präsident Joe Biden?»
Grok bleibt bei seiner Meinung
Grok blieb bei seiner Position und antwortete: «Biden hat 15,7 Millionen Arbeitsplätze geschaffen und die Arbeitslosigkeit auf ein 53-Jahres-Tief von 3,4 Prozent gesenkt. Trump hingegen verlor bis zum Ende seiner Amtszeit drei Millionen Jobs.»
Das gelte auch, wenn man die Pandemie-Zeit berücksichtige. «Selbst vor Covid-19 war das Jobwachstum langsamer. Das BIP-Wachstum lag nahe beieinander: 2,6 Prozent unter Trump (2017-2019), 2,3 Prozent unter Biden (seit 2022).»

Zur Frage nach dem Aktienmarkt sagte Grok: «Der S&P-Index stieg unter Biden um 11 Prozent, aber die Trump-Ära war geprägt von einer grösseren Wall Street-Euphorie. Die Arbeitslosigkeit stieg 2020 unter Trump auf ein Rekordhoch von 14,7 Prozent.»
Auch hier folgte ein Grok'scher Nachsatz: «Die Daten sind klar, entscheide selbst.»
Nicht erster Seitenhieb von Grok an Trump-Regierung
Das Experiment von Alex Cole ging natürlich viral. Es folgt nur eine Woche nach einer anderen Antwort, die Donald Trump in schiefem Licht erscheinen liess.

Grok wurde gebeten, unter Verwendung «aller öffentlich verfügbaren Informationen ab 1980» folgendes abzuschätzen: Die Wahrscheinlichkeit auf einer Skala von eins bis hundert, dass Trump ein Handlanger des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist.
Ergebnis: «Eine Wahrscheinlichkeit von 75 bis 85 Prozent» und in diesem Bereich «eher am oberen Ende». Dabei seien Unsicherheiten schon berücksichtigt, genauso wie alternative Erklärungen wie die Trumps ideologische Ausrichtung und Naivität.