Russland darf Gas laut EU-Kommission nicht als Waffe nutzen
Die EU-Kommission warnt Russland davor, Gas als Waffe einzusetzen. Zugleich äussert sich Valdis Dombrovskis kritisch gegenüber der Pipeline Nord Stream 2.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland wurde von der EU-Kommission gewarnt, Gas als Waffe zu nutzen.
- Zugleich wurden Bedenken an der Pipeline Nord Stream 2 laut.
- Der russischen Regierung wird vorgeworfen, die Erdgas-Preise zu erhöhen.
Die EU-Kommission hat Russland davor gewarnt, Gas als Waffe im Ukraine-Krieg einzusetzen. Vizekommissionspräsident Valdis Dombrovskis äusserte in diesem Zusammenhang in Kiew auch ernste Bedenken an der Pipeline Nord Stream 2.
Das Projekt sei «nicht mit den Zielen der EU-Energiepolitik vereinbar». Dies sagte Dombrovskis bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal. Nord Stream 2 soll Erdgas unter Umgehung der Ukraine nach Deutschland liefern. Die Zustimmung der Behörden steht aber noch aus.
Nicht neu, dass «Russland Gas als Waffe» nutzt
Es sei nicht neu, dass «Russland Gas als Waffe» nutze, sagte Dombrovskis in Kiew. Neue Energieprojekte dürften aber nicht auf Kosten des Gastransits durch die Ukraine gehen. Der Kommissar verwies darauf, dass das Zertifizierungsverfahren für Nord Stream 2 derzeit gestoppt sei. In Deutschland hatte die zuständige Bundesnetzagentur das Verfahren im November aus formalen Gründen ausgesetzt.
Zwar hat die Nord Stream 2 AG inzwischen mit der Gründung einer deutschen Tochter einen Teil der Auflagen erfüllt. Die Netzagentur geht aber weiter nicht von einer schnellen Genehmigung aus. Danach müsste auch die EU-Kommission die Zulassung noch prüfen.
Nach Dombrovskis Angaben untersucht die EU-Kommission zudem, ob das Vorgehen des staatlichen russischen Energiekonzerns Gazprom marktkonform ist. Brüssel wirft der Regierung in Moskau vor, trotz gestiegener Erdgas-Nachfrage die Liefermengen nicht zu erhöhen. Damit werde der Preis in die Höhe getrieben.