US-Präsident Donald Trump hat wenige Tage nach der Unterzeichnung eines Friedensabkommens mit dem politischen Chef der Taliban telefoniert.
US-Präsident Trump
US-Präsident Trump - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Trump berichtet über ein «sehr gutes Gespräch» mit Abdul Ghani Baradar.
  • Die USA und die Taliban haben ein wackeliges Friedensabkommen unterzeichnet.
  • Die Beziehungen zwischen der Taliban und der afghanischen Regierung bleiben bitter.
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Er habe ein «sehr gutes Gespräch mit dem Taliban-Anführer geführt», sagte Trump am Dienstag in Washington. «Wir wollen keine Gewalt», fügte er hinzu. Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid bestätigte das Telefonat zwischen Trump und dem politischen Chef der Taliban, Abdul Ghani Baradar.

Die USA und die radikalislamischen Taliban hatten am Wochenende ein historisches Abkommen unterzeichnet. Dieser soll den Weg für einen dauerhaften Frieden in Afghanistan und für den US-Truppenabzug aus dem Land ebnen.

USA Taliban
Die historische Unterzeichnung. Links steht der US-Spezial-Abgeordneter für Frieden in Afghanistan. Er schüttelt die Hand des Taliban Abdul Ghani Baradar.Mitgründers - Keystone

Die Vereinbarung sieht vor, dass die USA über die kommenden Monate ihre Truppenstärke in Afghanistan zunächst reduzieren; binnen 14 Monaten sollen dann alle US-Soldaten und ihre Nato-Verbündeten abziehen. Im Gegenzug sollen die Taliban dafür garantieren, dass sie das Terrornetzwerk Al-Kaida und die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekämpfen. Dazu sollen sie Friedensverhandlungen mit der afghanischen Regierung in Kabul aufnehmen.

Friedensabkommen in Afghanistan weit weg

Am Montag hatten die Taliban allerdings eine Teil-Waffenruhe mit den afghanischen Streitkräften aufgekündigt. Anschliessend griffen sie dutzende Militärstützpunkte an. Dabei handelte es sich um 33 Angriffe in 16 der 34 Provinzen, erklärte ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums am Dienstag. Dabei wurden mindestens sechs Zivilisten, zwei Soldaten und fünf weitere Sicherheitskräfte getötet.

Friedensabkommen
Das Friedensabkommen sieht den totalen Truppenabzug der Nato und USA aus Afghanistan vor. - Keystone

Laut dem Friedensabkommen sollen die Regierung in Kabul und die Taliban am 10. März direkte Gespräche aufnehmen. Diese innerafghanischen Gespräche stehen nun wegen eines Streits um einen Gefangenenaustausch aber auf der Kippe.

Während die Befürworter in dem Abkommen einen entscheidenden ersten Schritt in Richtung Frieden sehen, wird eine Kapitulation der USA befürchtet. Dies würde letztlich die Rückkehr der Aufständischen an die Macht ermöglichen.

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