Formel 1: Müsste McLaren die WM mittlerweile vor Red Bull anführen?

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Grossbritannien,

McLaren hat sich in der Formel 1 wieder zum Spitzenteam gemausert – und war in Silverstone eigentlich Favorit. Ist das Traditionsteam nun die stärkste Kraft?

McLaren Formel 1
McLaren macht Red Bull in der Formel 1 mittlerweile das Leben schwer. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • McLaren ist in der Formel 1 zum ersten Red-Bull-Verfolger avanciert.
  • Man hat das schnellste Auto – aber trotzdem erst einen Saisonsieg.
  • Wo hat der britische Traditionsrennstall seine Siegchancen vertan?

Lando Norris beendete sein Heimspiel beim Silverstone-GP der Formel 1 auf dem dritten Rang. Für McLaren eigentlich ein gutes Resultat, blickt man dorthin zurück, wo der Traditionsrennstall vor ein paar Jahren war. 2022 etwa mühte man sich an gleicher Stelle beim Heimrennen zu den Rängen 6 und 13.

Kann McLaren in dieser Saison um den WM-Titel kämpfen?

Aber vom Hinterbänkler-Dasein der vergangenen Jahre hat sich die Papaya-Truppe längst verabschiedet. Aktuell ist man in der Formel 1 in der Konstrukteurs-WM Dritter hinter Red Bull und (knapp) Ferrari. Bei den jüngsten Rennen war man regelmässig in der Favoritenrolle. Trotzdem steht 2024 erst ein Sieg – Norris' Premieren-Erfolg in Miami – zu Buche.

McLaren-Fehlerserie in der Formel 1

Dass es mit den Siegen nicht geklappt hat, liegt nicht an einem Tempo-Nachteil – im Gegenteil. McLaren hatte seit dem Monaco-GP eigentlich immer ein siegfähiges Auto. Den Heimsieg von Ferrari-Star Charles Leclerc hätte Oscar Piastri beinahe verhindert. Im Q3 hatte er die schnellsten Sektoren, brachte aber keine saubere Runde zustande.

Piastri McLaren Formel 1
Oscar Piastri (McLaren) hätte den Monaco-GP der Formel 1 wohl gewinnen können. - keystone

Auch beim Kanada-GP war McLaren beim Renntempo die Nummer 1 – vor Red Bull und Pole-Mann George Russell im Mercedes. Aber bei wechselhaften Wetterbedingungen verzockte man sich mit dem Reifenwechsel-Timing. Fairerweise sei auch gesagt, dass Norris mit einer Safety-Car-Phase in Montreal grosses Pech hatte.

Anders die Situation beim Spanien-GP, wo Norris gegen Russell und Max Verstappen um den Sieg kämpfte. Mit einem langsamen Boxenstopp – der zweite Reifenwechsel dauerte 3,68 Sekunden – verlor man wertvolle Zeit. Beim Versuch, den Zeitverlust wettzumachen, verlangte der Brite seinen Reifen dann zu viel ab.

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Lando Norris berührt Max Verstappen beim Überholmanöver. - SRF

Dann folgte das Red-Bull-Heimrennen beim Österreich-GP – und die kontroverse Kollision an der Spitze: Norris attackierte Verstappen über mehrere Runden, war klar schneller, kam aber nicht vorbei. Schliesslich kam es zur Kollision, für Norris war das Rennen gelaufen. Verstappen kassierte einen Reifenschaden und eine Zeitstrafe und wurde Fünfter.

Und in Silverstone leistete sich McLaren nun gleich drei Boxenstopp-Fehler. Oscar Piastri bremste man aus, weil man beim ersten Reifenwechsel auf einen Double-Stack verzichtete. Dann schickte man Norris beim zweiten Reifenwechsel auf dem Soft-Reifen statt dem letztlich besseren Medium raus. Und Norris verpasste sogar noch seine Box.

McLaren Formel 1 Silverstone
Mitentscheidend: McLaren entschied sich in Silverstone gegen einen gleichzeitigen Stopp für beide Autos. - keystone

Insgesamt müsste McLaren 2024 in der Formel 1 schon zwischen vier und sechs Rennsiege auf dem Konto haben. Damit wäre man in der Konstrukteurs-Wertung deutlich näher an Red Bull dran. Aktuell liegt man in der Motorsport-Königsklasse auf Rang drei. Der Rückstand auf Red Bull beträgt 78 Zähler, auch Ferrari liegt noch sieben Punkte voran.

Kommentare

User #3314 (nicht angemeldet)

Wird Zeit das QuickMick das Team von McLaren berät. Gäu Kain-Chi?

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