Experte über Roger Federer: Südafrikaner kennen Wurzeln nicht

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Südafrika,

Roger Federer kehrt für ein Showmatch in die Heimat seiner Mutter zurück. Die Vorfreude im Land ist gross. Nau.ch sprach mit Herman Mostert von Sport24.

Roger Federer
Links: Roger Federer im Einsatz an den Australian Open 2020. Rechts mit Mutter Lynette Federer. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Federer und Nadal spielen beim «Match in Africa» am Freitag für einen guten Zweck.
  • Ein Weltrekord-Anlass wie dieser werde Südafrika gut tun, sagt Herman Mostert.
  • Dass Federers Mutter Lynette von dort ist, wissen allerdings die wenigsten.

Seit einem Tag befindet sich Roger Federer auf dem afrikanischen Kontinent. Der Schweizer tritt am Freitag gegen Rafael Nadal zum «Match in Africa» an. Ein Benefiz-Spiel für die Roger-Federer-Foundation.

Roger Federer
Roger Federer im Einsatz gegen Novak Djokovic im Halbfinal der Australian Open 2020. - DPA

Die Begeisterung im Land ist gross. Die 50'000 Tickets (Weltrekord für ein Tennis-Match) waren innert zehn Minuten ausverkauft. Nau.ch hat mit Herman Mostert gesprochen, der als Journalist für «Sport24» in Südafrika arbeitet.

Herman Mostert
Herman Mostert, Journalist bei Sport24 in Südafrika. - ZVG

Nau.ch: Wie sehr freut sich Südafrika auf Freitag?

Herman Mostert: Es gibt eine grosse Vorfreude im Land vor dem Federer-Nadal-Match. Unser Land hat eine grosse Tennis-Geschichte, aber die Sportart hat in den letzten Jahren etwas an Popularität eingebüsst.

Vor allem, weil wir derzeit nicht so viele Topspieler haben. Und auch, weil wir kein grosses ATP- oder WTA-Turnier haben. Das führt dazu, dass die Leute in Südafrika regelrecht nach Top-Level-Tennis dürsten.

Nau.ch: Ist Roger Federer in Südafrika eine Art Nationalheld?

Herman Mostert: Roger Federer ist in Südafrika sehr beliebt, wie auf der ganzen Welt. Seine Mutter Lynette ist natürlich von hier, aber ich habe das Gefühl, dass viele Südafrikaner das gar nicht wissen.

Ich würde nicht sagen, dass er hier unterstützt wird, nur weil er südafrikanische Wurzeln hat. Sondern eher, weil er auf dem Platz so bescheiden ist, weil er attraktiv und elegantes Tennis spielt. Und natürlich wegen der aussergewöhnlichen Dinge, die er auf dem Tennisplatz erreicht hat.

Nau.ch: Was bedeutet das «Match in Africa» für das Land?

Herman Mostert: Das Match kann potenziell viel für die Moral im Land tun. Wie das der Fall war, als die Springboks (das Nationalteam, Anmerkung der Redaktion) 2019 die Rugby-Weltmeisterschaft gewannen.

Südafrika geht es wirtschaftlich und politisch nicht besonders gut. Aber der Sport gibt Leuten oft Hoffnung. Weltklasse-Sportevents in Südafrika sind eine Erfolgsgeschichte.

Nau.ch: Wie wichtig ist es, dass das Match vor einer Weltrekord-Kulisse stattfinden wird?

Herman Mostert: Eine Weltrekord-Kulisse für ein Tennis-Match könnte das Image des Sports in Südafrika verbessern. Möglicherweise auf sogar auf dem ganzen Kontinent. Tennis braucht einen Boost in Südafrika und jede Art Rekord, auf den wir stolz sein können, ist dafür gut.

Nau.ch: Wie ist die Atmosphäre in Kapstadt? Gibt es schon Anzeichen der Vorfreude?

Herman Mostert: Die Vorfreude nimmt zu. Der Veranstaltungsort ist perfekt für grosse Events und die Atmosphäre am Freitag wird elektrisierend sein. Wir haben gerade warmes Wetter – perfekt für Tennis.

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