SRF-Hofmänner sauer: Muss Regie immer Braathen und Hirscher zeigen?
Die Rückkehrer Lucas Pinheiro Braathen und Marcel Hirscher geniessen beim Weltcup-Auftakt in Sölden viel Sendezeit. Das kommt nicht bei allen gut an.
Das Wichtigste in Kürze
- Die TV-Regie blendet beim Sölden-Riesen immer wieder Hirscher und Pinheiro Braathen ein.
- Dafür werden die Fahrten von anderen Athleten nur verkürzt gezeigt.
- SRF-Kommentator Stefan Hofmänner meint: «Ich finde das wirklich nicht korrekt.»
Der Weltcup-Auftakt in Sölden steht unter anderem im Zeichen zweier Rückkehrer. Marcel Hirscher und Lucas Pinheiro Braathen geben nach langer Pause ihr Comeback. Das weiss auch die TV-Regie.
Hirscher geht mit Startnummer 34 ins Rennen. Sein erster Lauf gelingt mässig, er verliert mehr als zwei Sekunden. Im Ziel lässt er sich aber trotzdem gebührend vom Publikum feiern – und ist dabei lange am Bildschirm zu sehen.
SRF-Kommentator Stefan Hofmänner ist das ein Dorn im Auge. Anstelle des nächsten Fahrers kriegen die Zuschauenden am Fernsehen die volle Dosis Hirscher.
«Vor lauter Hirscher hat man hier Hannes Zingerle nur starten und über die Ziellinie fahren sehen. Ich weiss ja nicht, ich finde das wirklich nicht korrekt. Tut mir leid», sagt Hofmänner.
Anschliessend erscheint Pinheiro Braathen auf dem Bildschirm. Er bereitet sich gerade mit Startnummer 41 auf seinen Lauf vor. Hofmänner ahnt Böses: «Und jetzt geht wahrscheinlich das gleiche Spiel mit ihm hier los.»
Der Kommentator sollte recht behalten. Nach dem Auftritt des 24-Jährigen, welcher mittlerweile für Brasilien startet, folgt das gleiche Szenario wie bei Hirscher. Während die nächsten Athleten starten, zeigt die Regie vor allem Pinheiro Braathen, der längst im Ziel ist.
Hofmänner ist genervt: «Die Regie findet die stehenden Stars interessanter als die fahrenden, nicht ganz so grossen Stars. Das kann man vielleicht so sehen. Ich persönlich bin da aber etwas anders gepolt.»
Hofmänner: «Finde das so gemein»
Im zweiten Durchgang geht es im gleichen Stil weiter. Pinheiro Braathen setzt sich mit einem starken Auftritt zwischenzeitlich an die Spitze. Im Ziel tanzt er Samba und bringt das Publikum vor Ort zum Jubeln (Video unten).
Der Entertainer ist dabei durchgehend am TV zu sehen. «Er bringt die Regie wieder durcheinander», wendet Hofmänner ein. «Der nächste Fahrer, Jonas Stockinger, hat seinen halben Lauf schon hinter sich.»
Der SRF-Kommentator nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. «Was macht ihr denn?», fragt er und legt nach: «Ich begreife das nicht. Der Stockinger fährt einen so genialen ersten Lauf, der hat es doch verdient, dass man ihn im ganzen Zweiten zeigt.»
Der erfahrene TV-Mann kann das Vorgehen der Regie überhaupt nicht nachvollziehen. «Nichts gegen die Leistung von Pinheiro Braathen, aber ich finde das so gemein. Ach, herrje …»