Frauengesundheit ist komplex, aber wichtig

Zeller AG
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Bodensee,

Das Geschlecht beeinflusst unsere Gesundheit. Gerade der weibliche Körper ist höchst komplex. Erfahren Sie mehr über Frauengesundheit in allen Lebensphasen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der weibliche Körper ist ein Meisterwerk, weshalb er auch besondere Achtung bedarf.
  • So ist nicht nur der Hormonhaushalt individuell, sondern auch viele Krankheiten.
  • Spezifische Massnahmen können helfen, die Frauengesundheit positiv zu beeinflussen.

Die Lebenserwartung von Frauen steigt in der Schweiz seit Jahrzehnten an. Betrug sie zu Messbeginn im Jahr 1876 noch 42,3 Jahre, liegt sie heute bei 85,8 Jahren und damit 3,6 Jahre höher als bei Männern.

Massgebend für diese Kluft ist der gesunde Lebensstil einer Frau: Sie ernähren sich gesünder, rauchen seltener, trinken weniger Alkohol und gehen gewöhnlich auch häufiger zum Arzt als Männer.

Frau Mann
Frauen haben eine höhere Lebenserwartung als Männer. - Depositphotos

In jüngerer Vergangenheit trug aber vor allem die allmähliche Sensibilität für die weibliche Gesundheit zur höheren Lebenserwartung einer Frau bei. Denn das Geschlecht hat einen erheblichen Einfluss auf das körperliche und seelische Wohlbefinden.

Pubertät: Wenn das Mädchen zur Frau wird

So gibt es neben den biologischen Unterschieden zwischen Frau und Mann auch geschlechterspezifische Erkrankungen und Beschwerden. Ein wesentlicher Aspekt der Frauengesundheit ist die Pubertät – jene Zeit, in der ein Mädchen zur Frau wird.

Normalerweise beginnt sie zwischen 8 und 13 Jahren. Je nach Erbanlage, Ernährung, körperlicher und geistiger Gesundheit kann ein Mädchen aber auch früher oder später in die Geschlechtsreife kommen.

Pubertät
Mit der Pubertät treten bei vielen Mädchen oft auch Unreinheiten am Körper auf. - Depositphotos

Tritt die hormonelle Umstellung aber erst einmal ein, wandeln sich Körper und Innenleben eines Mädchens. Typische Anzeichen dafür sind Scham- und Achselbehaarung, wachsende Brüste, unreine Haut sowie Stimmungsschwankungen, Unsicherheiten und Müdigkeit.

Die wohl einschneidendste Veränderung ist aber das Eintreten der Menstruation. Anfangs treten die Regelblutungen noch sehr unregelmässig auf, nach zwei bis drei Jahren pendelt sich der Zyklus dann aber bei rund 28 Tagen ein.

Dabei können die Tage vor und nach der monatlichen Blutung sehr belastend sein. So klagen rund zwei Drittel der Frauen regelmässig über leichte bis starke Beschwerden wie Krämpfe im Unterbauch, Rücken und in den Beinen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit sowie Konzentrationsschwierigkeiten und Stimmungsschwankungen.

Schwangerschaft: Neun spannende Monate

Ebenfalls ein wesentlicher Aspekt der Frauengesundheit ist die Schwangerschaft. Sie dauert von der Befruchtung bis zur Geburt durchschnittlich neun Monate. In dieser Zeit gibt der weibliche Körper alles, um das heranwachsende Baby mit dem zu versorgen, was es für seine Entwicklung braucht.

Das Herz pumpt mehr Blut, das Gewebe wird schlaffer, die Brust fester. Auch Organe wie Lunge, Nieren und Gebärmutter oder der Magen-Darm-Trakt und Stoffwechsel passen sich den Bedürfnissen des Babys an. Gesteuert werden diese Veränderungen durch das Hormonsystem.

Schwangerschaft
Während einer Schwangerschaft leistet der weibliche Körper Unfassbares. - Depositphotos

Dabei reagiert jede Frau anders auf die Anpassungen des Organismus. Manche leiden unter Übelkeit, Blähungen und Verstopfungen, Rückenschmerzen oder Müdigkeit. Andere wiederum erleben regelmässig ein Wechselbad der Gefühle oder erkranken sogar an einer Schwangerschaftsdepression.

Um solch schwerwiegende Erkrankungen rechtzeitig erkennen zu können, gehen schwangere Frauen in sogenannte Vorsorgeuntersuchungen. Dabei werden ihr Gewicht, Blutdruck und Gemütszustand abgefragt. Ausserdem wird der Urin kontrolliert sowie die kindliche Herzaktion und Lage des Kindes überprüft.

Wechseljahre: Eine Achterbahn für die Hormone

Um das 50. Lebensjahr herum findet dann die nächste hormonelle Umstellung einer Frau statt: Sie kommt in die Wechseljahre. In dieser Lebensphase verändern die Eierstöcke ihre Funktion, sodass die Regelblutungen wieder unregelmässiger werden und letztlich dann ganz ausbleiben.

Menopause
Die Menopause ist der Zeitpunkt der letzten Menstruation. - Depositphotos

Dabei können die Wechseljahre unterschiedlich lange dauern, wobei fünf bis acht Jahre dem Durchschnitt entsprechen. Fachleute gliedern sie zudem in vier essenzielle Phasen:

1. In der Prämenopause lässt die Funktion der Eierstöcke allmählich nach, weshalb sich auch der weibliche Hormonhaushalt allmählich verändert.

2. Mit der Perimenopause wiederum sind die Jahre vor und nach deiner letzten Menstruation gemeint.

3. Die Menopause steht dann für die allerletzte Menstruation und dauert deshalb meist auch nur wenige Tage.

4. In der Postmenopause findet der weibliche Hormonhaushalt allmählich wieder seine Balance, womit die Wechseljahre ihr Ende finden.

Viele Frauen leiden in diesen Phasen unter typischen Wechseljahrsymptomen wie Hitzewallungen, Schlafproblemen oder Gewichtszunahme. Auch depressive Verstimmungen sind nicht ungewöhnlich.

Ältere, erschöpfte Frau
Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen – all diese Dinge können in den Wechseljahren auftreten. - Depositphotos

In den meisten Fällen erfordern die Beschwerden aber keine medizinische Behandlung, sondern können mit Entspannungsübungen, sportlichen Aktivitäten, einer Ernährungsumstellung sowie pflanzlichen Hilfsmitteln gelindert werden.

Brustkrebs: Eine Gefahr für Frauen

Anders sieht es hingegen bei geschlechtsspezifischen Erkrankungen wie Endometriose, Gebärmutterhals-, Eierstock- oder Brustkrebs (um nur einige zu nennen) aus. Hier können regelmässige gynäkologische Untersuchungen dabei helfen, bestimmte Gebrechen frühzeitig zu erkennen und die Heilungschancen zu vergrössern.

Brustkrebs
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. - Depositphotos

Das gilt insbesondere für die häufigste Krebserkrankung bei Frauen: dem Brustkrebs. Allein in der Schweiz erkranken jährlich etwa 6500 Frauen daran. Einige Kantone haben deshalb sogenannte Früherkennungsprogramme lanciert, um die Schwere dieser Erkrankungen minimieren zu können.

Gesundheit ist und bleibt damit das höchste Gut einer Frau. Umso wichtiger ist es für sie, auf ihr Wohlbefinden Acht zu geben und Vorkehrungen zu treffen.

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