EU

Thunberg und Co. werfen EU Schönrechnerei vor

Keystone-SDA
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Schweden,

Greta Thunberg und ihre Mitstreiterinnen sind unzufrieden mit der EU. Die Klima-Aktivsten werfen Europa Schönrechnerei bei den Klimazielen vor.

Thunberg
Greta Thunberg ist nicht einverstanden mit den Klimazielen der EU. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Klima-Aktivisten sind unzufrieden mit den EU-Klimazielen.
  • Diese würden nicht der Realität entsprechen.

Führende Klimaschützerinnen um die Schwedin Greta Thunberg werfen der EU Schönrechnerei bei ihren Klimazielen vor. Das vorgeschlagene Ziel einer Emissionsverringerung um 55 Prozent basiere auf dem Vergleichsjahr 1990 basiere. Deshalb würden dabei die territorialen Rückgänge der vergangenen 30 Jahre – etwa 23 Prozent – miteingerechnet.

Dies schrieben Thunberg, Luisa Neubauer und die beiden Belgierinnen Adélaïde Charlier und Anuna de Wever auf der Online-Plattform «Medium». Damit sei das 55-Prozent-Ziel der EU-Kommission gemessen an den Werten von 2018 in Wirklichkeit eher ein 42-Prozent-Ziel.

Greta Thunberg
Greta Thunberg und Luisa Neubauer sind die bekanntesten Aushängeschilder der Klimabewegung. - Getty Images

Bei den vorgeschlagenen Emissionsminderungen werde der internationale Flugverkehr, die Schifffahrt und die Herstellung von Gütern ausserhalb der EU nicht dazugezählt. Dies schrieben die vier Aktivistinnen in dem am Sonntagabend veröffentlichten Meinungsbeitrag.

Kurze Zugfahrt wird stärker gewertet als langer Flug

Viele europäische Fabriken und ihre Ausstösse wurden in andere Weltteile exportiert. Darauf seien grosse Teile der CO2-Verringerungen seit 1990 zurückzuführen.

Ob ein in China hergestellter Laptop oder eine Jeans aus Bangladesch: Die bei der Produktion solcher Produkte entstandenen Emissionen tauchten überhaupt nicht auf EU-Seite auf, kritisierten sie. Und eine kurze Zugfahrt von Köln nach Aachen resultiere in mehr Emissionen als ein Hin- und Rückflug nach Buenos Aires.

«Die EU mogelt mit den Zahlen – und klaut unsere Zukunft», erklärten Thunberg und ihre Mitstreiterinnen. Die Ziele und Statistiken der EU müssten letztlich alle EU-Emissionen beinhalten. Zugleich sei die Zeit der kleinen Schritte lange vorbei: Die vorgeschlagenen 55-, 60- und 65-Prozent-Ziele der EU bis 2030 entsprächen in keiner Weise den Zielen des Pariser Weltklimaabkommens.

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