Greenpeace ebnete den Weg für Protest-Bewegungen
Greenpeace schafft es, immer wieder mit Protest-Aktionen auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Sie gelten als Wegbereiter für andere Protest-Bewegungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Greenpeace hat laut einem Forscher eine Pionierrolle inne.
- Die Organisation hat den Weg geebnet, Protest öffentlichkeitswirksam zu inszenieren.
Simon Teune vom Institut für Protest- und Bewegungsforschung in Potsdam, sprach mit der Deutschen Presse-Agentur. Er ist überzeugt, dass Grennpeace für andere Protestaktionen ein Vorbild war. «Greenpeace hat mit Sicherheit eine Pionierrolle gehabt, wenn es darum geht, Protest öffentlichkeitswirksam zu inszenieren», sagte er.
Die Nichtregierungsorganisation feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Sie war insbesondere in ihren Anfangsjahrzehnten teilweise mit Aufsehen erregenden Aktionen aufgefallen: Etwa mit der Blockade eines Giftmüllfrachters oder der Besetzung von Kraftwerken oder des Öltanks Brent Spar im Atlantik.
Greenpeace forscht und berät
«Das Aktivitätsfeld von Greenpeace hat sich verbreitert. Der Fokus liegt mittlerweile stärker drauf, Expertise und Wissen in die Öffentlichkeit zu tragen«, sagte Teune. So sitze die Organisation beratend in verschiedenen Gremien oder betreibe Forschung.
«Es gibt immer wieder spektakuläre Aktionen. Aber vielleicht haben die wegen des Gewöhnungseffektes nicht mehr die gleiche Wirkung wie im letzten Jahrhundert.»
Jüngere Bewegungen haben in den vergangenen Jahren über lange Zeiträume deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen als Greenpeace. Dazu zählen Fridays for Future oder Extinction Rebellion. Dennoch sieht Teune nicht, dass Greenpeace eine Lücke hinterlassen habe. Mit ihrem langen Engagement habe sich die Organisation auch in Deutschland eine treue Anhänger- und Spenderschaft erarbeitet.
«Wenn Menschen sich mit Klima oder Umwelt auseinandersetzen, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie auch bei Grenpeace landen. Weil die sich seit Jahrzehnten in diese Position gebracht haben», so Teune.