Britney Spears: Vormundschaft und «FreeBritney»-Bewegung

Ilaria Dal Negro
Ilaria Dal Negro

USA,

Britney Spears stand ab 2008 unter der Vormundschaft ihres Vaters. Ende 2021 wurde die Betreuung aufgehoben – auch dank der «FreeBritney»-Bewegung.

Britney Spears
Fans bei Kundgebung für Britney Spears. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • 2008 wurde Britney Spears wegen persönlichen Problemen gegen ihren Willen entmündigt.
  • Ab 2019 versuchte sie die Vormundschaft aufheben zu lassen, dies geschah aber erst 2021.
  • Unterstützt wurde die Sängerin dabei von der «FreeBritney»-Bewegung.

Britney Spears wurde am 1. Februar 2008 wegen psychischen Problemen unfreiwillig entmündigt, ihr Vater wurde als Betreuer eingesetzt. Die Umstände der Vormundschaft wurden häufig kritisiert, so soll die Sängerin unter anderem stark überwacht und kontrolliert worden sein. Sie stand insgesamt mehr als 13 Jahre unter Betreuung.

Gründe für den Einsatz der Betreuung

Im Februar 2007 wurde Britney Spears mit kahl geschorenem Kopf und mit mehreren neuen Tattoos gesichtet. Tags zuvor hatte sich die Sängerin selbst in eine Suchttherapieklinik eingeliefert, diese jedoch nach einem Tag wieder verlassen.

Britney spears
Britney Spears besucht 2007 ein Tattoo-Studio in Los Angeles nachdem sie sich ihre Haare abrasieren liess. Kurze Zeit später wurde sie von ihrem Vater in eine Nervenklinik eingewiesen. - Keystone

Ein Monat zuvor war ihre Tante an Krebs gestorben. Ausserdem war die Scheidung von Kevin Federline noch nicht ganz vollzogen. Ende 2007 wurde Spears das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen, sie durfte diese nur noch unter Aufsicht besuchen.

Anfangs 2008 weigerte sie sich, nach abgelaufener Besuchszeit die Kinder wieder zu übergeben. Die Polizei wurde eingeschaltet und Spears kam in eine psychiatrische Einrichtung. Ein Gericht stellte sie nach einem entsprechenden Antrag ihrer Eltern schliesslich am 1. Februar 2008 unter die Vormundschaft ihres Vaters Jamie.

Kritik an der Vormundschaft von Britney Spears

Bereits früh gab es Kritik an der Entmündigung von Britney Spears. Diese war zuerst nur vorübergehend gedacht, wurde jedoch verlängert und schliesslich für permanent erklärt.

Am 23. Juni 2021, mehr als 13 Jahre nach ihrer Entmündigung, sagte Spears erstmals vor Gericht aus. Dabei erklärte sie unter anderem, dass sie zur Empfängnisverhütung gezwungen wurde und diese auch nicht beenden durfte. Ihre Eltern hätten ihr Privatleben vollständig kontrolliert, und sie durfte deshalb auch nicht heiraten.

britney spears
Der Vater von Britney Spears: Jamie Spears. - Keystone

Zudem sollen Ärzte sie zwangsweise auf Medikamente gesetzt haben. Auch soll sie gegen ihren Willen in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen worden sein.

In der «New York Times»-Dokumentation «Controlling Britney Spears» wurde ausserdem behauptet, dass die Sängerin ständig überwacht wurde. Unter anderem ihr Schlafzimmer sei verwanzt worden. Doch damit nicht genug: Auch von Drohungen ist die Rede, zudem soll sie zu mehreren Konzerten gezwungen worden sein.

Am 12. November 2021 wurde die Vormundschaft über Britney Spears schliesslich gerichtlich beendet. Bereits einen Monat zuvor wurde ihr Vater Jamie Spears auf eigenen Wunsch als Vormund ersetzt.

«FreeBritney»-Bewegung

Der Term «FreeBritney» tauchte erstmals im Jahr 2009 auf einer Fanseite auf. Die Bewegung wurde aber erst im Jahr 2019 öffentlich aktiv.

Mit dem Hashtag «FreeBritney» setzten sich zahlreiche Menschen dafür ein, dass Britneys Betreuung aufgehoben wird. Die Bewegung wurde auch von Prominenten wie Paris Hilton oder Miley Cyrus unterstützt.

Britney Spears
Fans von Britney Spears feiern nach einer Anhörung zur Vormundschaft der Popsängerin. - Keystone

Von Vater Jamie Spears wurde die Bewegung als «Witz» und «Verschwörungstheorie» abgetan. Angeblich liess er die Bewegung und einzelne Mitglieder jedoch überwachen. Dies machte die «New York Times» in ihrer Dokumentation «Controlling Britney Spears» publik.

Nach der Aufhebung der Vormundschaft bedankte sich Britney Spears bei der «FreeBritney»-Bewegung. Diese habe «ihr Leben gerettet» und ein Bewusstsein für ihre Situation geschaffen.

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